Die Saale beginnt in Bamberg

Das stimmt natürlich nicht wirklich, aber da wir bei der Verlängerung unserer Weser Werratour 2005 hier vorbeigekommen sind, wollen wir mit Radtour von diesem Jahr daran anknüpfen.

Gemeint ist auch nicht die Fränkische Saale, die ja bekanntlich bei Gemünden in den Main fließt, sondern die Sächsiche Saale, die nie Sachsen erreichen wird.


Freitag 7. Juni


Die Bahn hat uns versetzt. Der Fernzug, den wir für nächsten Donnerstag gebucht haben nimmt laut aktueller Fahrplanauskunft keine Fahrräder mehr mit.

Ich rufe die Bahn- Hotline an. Das bringt mich nicht wirklich weiter! Ich habe mit vier Personen gesprochen, die mich fast alle nach einer Zeit in der Warteschleife haben "verhungern" lassen - toller Service!

Eine wirklich alternative Verbindung konnte mir keiner nennen. Statt dessen nur die Möglichkeiten, die Fahrt kostenfrei zu stornieren, ohne Fahrräder zu fahren oder eine Nahverkehrsverbindung zu nutzen - was soll ich auch sonst erwartet haben. Der letzte der vier Bahn- Mitarbeitern, scheinbar ein Niederländer, findet noch eine Verbindung über Leipzig, aber nur für ein Fahrrad, und eine über Stuttgart, die elf Stunden dauert.

Nein danke, dann doch lieber Nahverkehr!

Uns bleibt also nichts anderes übrig, als mit Nahverkehrszügen nach Bamberg zu fahren. Der Fahrplan besagt, dass das auch nicht länger dauert als mit der gebuchten Verbindung, soweit die Theorie. In Siegen und Gießen sind jeweils sechs Minuten zum Umsteigen. In Siegen könnte das klappen, weil der Anschluss am Bahnsteig gegenüber steht, in Gießen ist das nicht der Fall. Wir werden sehen.....



Donnerstag 13. Juni


Es geht los. Gegen 6 Uhr verlassen wir unser Zuhause und rollen zum Bahnhof hinunter. Ich kaufe noch ein paar Brötchen für unterwegs.

Pünktlich um 6:23 Uhr fährt uns der Triebwagen der Volmetalbahn nach Hagen. Von dort fahren wir mit einem weiteren Triebwagen nach Siegen. Das Umsteigen am gleichen Bahnsteig klappt ohne Probleme.

Dann erreichen wir Gießen. Der Anschlusszug nach Frankfurt ist mit 5 Minuten Verspätung gemeldet, was für ein Glück! Doch die Freude hält nicht lange an. Hier funktioniert kein Aufzug - na prima. Also werden Gepäck und Fahrräder über die Treppen gewuchtet. So erreichen wir den Anschluss.

In Frankfurt ist genug Zeit zum Umsteigen und für einen Kaffee. Von hier aus haben wir eine Direktverbindung nach Bamberg - 3Stunden! Wir sind also zu der Zeit in Bamberg, wie wir es geplant hatten. Das war schon mal nicht schlecht.

Wir kaufen Getränke und fahren dann zur Brauerei, wo wir ein Zimmer bestellt haben. Dritte Etage - also rauf mit unserem Gepäck. Doch ein Blick ins Zimmer zeigt uns: dieses Zimmer ist schon belegt! Also wieder runter. wir erhalten ein Zimmer in der ersten Etage - das sieht besser aus. Nach dem Öffnen des Fenster kommen uns die Geräusche der Gaststätte entgegen - mal sehen, wann hier Feierabend ist.

Wir waren vor fünf Monaten schon mal kurz in Bamberg und kennen uns ein wenig aus.

Bamberg Altes Rathaus

Wir laufen zum alten Rathaus uns zum Domplatz. Was für Menschenmassen und die meisten sprechen Englisch. Deutsche scheinen hier in der Minderheit zu sein.

Bamberg Rosengarten

Der Rosengarten ist noch nicht voll erblüht, aber trotzdem schön.

Am Ufer der Regnitz setzen wir uns in eine Gaststätte und stillen Hunger und Durst - schließlich ist es hier sehr warm.

Der Verdauungs- Spaziergang führt uns an der Regnitz und dem Main- Donau- Kanal entlang wieder zurück zum Quartier.

Der Lärm aus der Gaststätte schallt zu unserem Zimmer herauf. Den Fernseher müssen wir lauter stellen, damit wir etwas verstehen. Auch als wir dann schlafen wollen ist noch keine Ruhe. Wir schlafen trotzdem gut ein.

Bamberg Brauerei Fäßla

Bamberg

Fahrstrecke: 5 km

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Freitag 14.Juni


Wir haben gut geschlafen, obwohl es zuerst laut und sonst nur warm war. Über unsere begrenzte Aussicht ist keine Wolke zu sehen. Es soll heute heiß werden.

Wir gehen hinab und suchen den Frühstücksraum in der verwinkelten Brauerei. Renate erkennt die Beschriftung auf einer geschlossenen Tür. Dahinter befindet sich ein schmaler langer Raum und das Frühstücksbuffet.

Gut gestärkt verlassen wir Bamberg in Richtung des Mains. An der Mainbrücke finden wir den Mainradweg nicht sofort und fahren etwas zu weit in den nächsten Ort hinein - also wieder zurück.

Die folgenden Kilometer bis Rattelsdorf kennen wir schon von unserer Weser- Werra- Tour.

Wir folgen weiterhin dem Lauf des Mains vorbei an vielen Baggerseen. Die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel. In der Ferne ist schon das Kloster Banz zu sehen. In Bad Staffelstein verlassen wir den Radweg, um einen kurzen Ausflug in die Geburtsstadt von Adam Riese zu machen.

Bad Staffelstein Marktplatz


An der Kirche finden wir dann doch noch eine Sitzgelegenheit im Schatten für eine längere Pause.

In der Korbmacherstadt Lichtenfels setzen wir uns dann in ein Eiskaffee - es gibt Erdbeerbecher. Auf dem Marktplatz sind Tische und Bänke aufgebaut, hier findet gerade ein Weinfest statt - und das mitten in "Bierfranken"!

Lichtenfels Korbfiguren am Marktplatz


Der Radweg wird jetzt etwas anspruchsvoller. Am Rande des Tales geht es auf und ab, auch über unbefestigte Waldwege. Die Sonne versteckt sich inzwischen hinter Wolken, aber es ist doch sehr warm.

Bei Burgkunstadt wird es wieder einfacher, da der Radweg nun wieder direkt im Tal verläuft. So erreichen wir Kulmbach. Das gebuchte Hotel im Stadtzentrum, direkt am Marktplatz, erreichen wir ohne Probleme. Renate ist froh hier angekommen zu sein. Die Länge der Tour hat ihr bei diesen hohen Temperaturen zu schaffen gemacht.

Nach den Duschen machen wir uns dann auf, um etwas einzukaufen. Wieder zurück setzen wir uns erst einmal in ein Bierlokal auf der anderen Seite des Marktplatzes. Hmmm, das zischt!

Wir machen noch einen kleinen Rundgang durch die Innenstadt.

Es ist inzwischen spät geworden und wir haben Hunger. Da wir heute nicht essen gehen wollen, gehen wir nach dem Rundgang zurück zum Hotel und speisen dort, was wir eben eingekauft haben.

Kulmbach Plassenburg von der Klostergasse gesehen


Es ist schon nach acht, als wir gesättigt sind. Renate will nicht mehr raus und so gehe ich alleine nochmal los. Vom Marktplatz zum Holzmarkt und dann über einen Wanderweg hinauf zur Festung Plassenburg. Von hier gibt es eine schöne Aussicht über die Stadt. Über die Fahrstraße laufe ich zurück in die Stadt. Von dort weiter zur Kirche "Unsere liebe Frau". Von hier gibt es eine gute Aussicht über die Stadt zur Festung. Dann zieht es auch mich zurück zum Hotel.


Kulmbach

Fahrstrecke: 85 km

Gesamtstrecke: 90 km

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Samstag 15. Juni


Der Tag soll wieder sonnig und heiß werden. Die Sonne hat die Wolken vertrieben. Beim Frühstück schweift der Blick über den Marktplatz mit den Marktständen bis hinauf zur Festung.

Nach der Abfahrt wollen wir zuerst nochmal Getränke kaufen - das wird heute wieder wichtig sein.

Dann fahren wir zum Weißen Main, um den Radweg wieder zu finden. An Ufer finden zur Zeit Deichbauarbeiten statt und die Umleitung ist nur mäßig gut beschildert. So verlassen wir Kulmbach, bis der Radweg vor einer weiteren Baustelle endet. Hier wird ein Bahnübergang saniert und ist voll gesperrt. Die viel befahrene Bundesstraße scheint als Alternative ebenso wenig attraktiv wie nach Kulmbach zurückzufahren.

Unser Radweg liegt direkt auf der anderen Seite der Gleise. Die Signalisierung des Überwegs ist normal in Betrieb und zwei Züge rauschen kurz nacheinander vorbei. Ich schleppe die beiden beladen Fahrräder nacheinander über das Schotterbett auf die andere Seite. Jetzt kann es weitergehen.

Kurz danach verläßt der Radweg das Tal des Weißen Mains und wir folgen dem Fluss Schorgast nach Wirsberg. Nach Neuenmarkt führt der Weg unbefestigt durch bewaldetes Gebiet, erst den Berg hinauf und anschließend wieder hinab. Das ist bei dem warmen Wetter recht anstrengend.

In Lanzendorf kommen wir wieder kurz an den Weißen Main doch kurz danach geht es wieder den Berg hinauf, es bleibt anstrengend.

Nach kurzer Fahrt durch Felder fahren wir hinab nach Bad Berneck. Ab hier verläuft der Radweg auf einem alten Bahndamm durch ein bewaldetes Tal ständig bergan. Wir machen immer mal wieder Pausen. Dann erreichen wir den Bahnhof von Bischofsgrün, der schon ziemlich heruntergekommen ist.

Bischofsgrün Bahnhof

Hier endet unsere Fahrt auf dem Maintalradweg und wir folgen dem Deutschlandradweg D11, der schon durch Bamberg ging und uns auch bis zur Saalemündung begleiten wird.

Es geht jetzt steil den Berg hinauf (12%, 600m lang). Renate schiebt ihr Fahrrad. Ich fahre bis fast nach oben, lasse dort mein Fahrrad stehen und laufe Renate entgegen, um dann ihr Fahrrad nach oben zu schieben. Dort haben wir erst einmal eine längere Pause verdient.

Blick auf Bischofsgrün

Wir fahren weiter nach Wülfersreuth, den wahrscheinlich höchsten Punkt heute. Runter geht es dann noch etwas steiler als wir hochgekommen sind. In Gefrees machen wir wieder eine Pause. dann geht es wieder bergan. Wir fahren langsam unserem Ziel entgegen.

Dann scheint es einfacher zu werden. Oberhalb eines Segelflughafens machen wir eine weitere Pause. Dann fahren wir nach Zell hinab. Hier muss irgendwo die Saale fließen - gesehen haben wir sie aber nicht, sie ist wohl nochzu klein. Das sparen wir uns für Morgen auf. Jetzt wollen wir nur noch nach Münchberg, wo wir eine Unterkunft gebucht haben.

Wir erreichen die Unterkunft und beziehen unser Zimmer. Endlich angekommen - diese Etappe war doch recht anstrengend.

Danach die übliche Routine zum "Feierabend": duschen, Getränke einkaufen, essen gehen (heute Pizza) und ein Rundgang durch den Ort.


Münchberg

Fahrstrecke: 62 km

Gesamtstrecke: 152 km

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Sonntag 16. Juni


Die Nacht war unruhig. Nicht nur, dass es sehr warm war, hier fanden vor der Tür noch "Autorennen" statt. Mit quietschen Reifen fuhren die Fahrzeuge um die Häuser. Danach zog eine Gruppe mit lauter Musik und gröhlend durch die Straße.

Heute soll ein "Ruhetag" sein. Wir wollen nur mit leichten Gepäck zur Saalequelle fahren.

Am Morgen regnet es erst einmal leicht. Aber wir haben Zeit. Das Frühstück gibt es erst ab 8 Uhr und wir lassen uns auch dabei Zeit. Es ist schon fast halb zehn als wir starten. Der Regen hat aufgehört. Wir folgen, anders als gestern, dem ausgeschilderten Radweg nach Zell. Der Wind ist heute kein Thema mehr, es ist fast windstill. In Zell sehen wir zum ersten Mal auf dieser Tour ein Rinnsal, dass sich Saale nennt.

Am Marktplatz in Zell machen wir an einer starken Steigung die erste längere Pause.

Nach den Ort verlässt der Radweg die Straße und es geht über einen unbefestigten Weg durch den Wald, erst mit mäßiger, dann mit starker Steigung. Dann sind wir an der Quelle, einem umgestalteten Bergwerkseingang. In dem Bergwerk wurde im 18. Jahrhundert Gelbkreibe gewonnen.

Saalequelle

Wir machen eine längere Pause. Immer wieder kommen Besucher zur Quelle, alleine sind wir nie.

Saalequelle

Schließlich fahren wir wieder hinab nach Zell. Dort werden wir durch die Markierung des Saaletalradweges auf den Bahndamm von Münchberg nach Zell geleitet, der erst vor kurzem als Radweg ausgebaut worden sein musste. So fahren wir ein paar Kilometer bergab, bis der Weg auf dem Bahndamm plötzlich aufhört. Es gab keinen weiteren Wegweiser. Also geht es wieder Mal der Nase nach über einen unbefestigten Waldweg hinab. Nach kurzem finden wir den Radweg wieder. Wir machen wieder eine Pause auf der Bank an der Wegekreuzung.

Wir fahren weiter durch Sparneck, dann queren wir die junge Saale. Aus den dunklen Wolken fallen ein paar Regentropfen. Wir fahren bis Weißdorf und machen eine weitere Pause. Hier wollen wir Morgen wieder auf dem Saaleradweg weiterfahren. So fahren wir zurück nach Münchberg, wo wir am frühen Nachmittag wieder eintreffen.

Den Nachmittag verbringen wir mit einem weiteren Stadtrundgang, der am Bahnhof endet. Die Dichte des Zugverkehrs dort überrascht uns.

Am späten Nachmittag gehen wir dann nochmal zum Italiener zum Essen. Wir "begnügen" uns jeweils mit einem Salat, der uns aber ausreichend sättigt.

Am Abend fängt es dann doch noch an länger zu regnen. Das stört uns jetzt nicht mehr.


Münchberg

Fahrstrecke: 28 km

Gesamtstrecke: 180 km

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Montag 17. Juni


Diese Nacht war bedeutend ruhiger. Der Regen ist am Morgen längst abgezogen und die Sonne scheint schon.

Wir fahren auf direktem Weg nach Weißdorf, um dort dem Saaleradweg weiter zu folgen. Hier warten schon die ersten Steigungen auf uns. Die junge Saale windet sich durch eine hügelige Landschaft. Die Bahnstrecke folgt ihr weitestgehend, der Radweg aber nicht. Der muss scheinbar jeden Berg mitnehmen.

In Schwarzenbach machen wir hinter den Hochwasserverbaungen Pause mit Sicht auf die Kirche, die von der Sonne schön beleuchtet wird.

Schwarzenbach

Nochmal über einen Berg, dann wir es einfacher zu fahren. Der Radweg geht am Fluss entlang nach Hof. Dort verlassen wir den Weg um hinauf in die Innenstadt zu gelangen. Am Oberen Torplatz essen wir ein Eis. Danach fahren wir am Rathaus vorbei wieder hinab zum Fluss, den wir stadtauswärts folgen.

Hof Rathaus

Da wir noch Getränke kaufen wollen machen wir an einem Supermarkt am Wegesrand halt. Ein riesiger Konsumtempel mit unübersebahrem Angebot. Nur mit Hilfe eines Angestellten finde ich das Gesuchte.

Nach Hof wird der Weg immer anstrengender: er bleibt nie am Fluss und wechselt immer wieder Seite. Starke Steigungen und Gefällestrecken wechseln sich ab. Wir schauen mal von den Bergen links oder rechts des Flusses ins Tal.

In Saalenstein wollen wir nach einer anstrengenden Steigung Pause machen. Eine passende Bank mit Aussicht ist auch da. Wir haben gerade Getränke und Verpflegung ausgepackt, als zuerst ein Bagger der nahegelegenen Baustelle kommt und anschließend ein großer LKW, der direkt vor uns stehenbleibt. Die Arbeiter interessiert das nicht und gehen weg. Mit dieser Aussicht wollen wir unsere Pause nicht verbringen - also alles wieder einpacken und weiter. Auf der gegenüberliegenden Talseite finden wir dann eine angenehmere Pausenbank.

Nach der Pause gibt es vor Joditz dann noch eine Umleitung, die uns noch höher hinauf führt als geplant. Renate schiebt immer mehr Passagen.

Eine lange Anfahrt führt uns nach Hirschberg hinab. Dort kommen wir zum ersten Mal über den Fluss nach Thüringen. Doch wir sind zu weit gefahren und müssen wieder zurück, da der Weg erstmal in Bayern bleibt.

Und wieder geht es über eine lange und zum Teil steile Steigung hoch über das Tal. Nachdem wir die Autobahn A9 gekreuzt haben geht es wieder in steiler Fahrt ins Tal nach Sparnberg.

Sparnberg

Hier kommen wir dann endgültig nach Thüringen. Und wieder geht es steil bergauf. Renate hat keine Kraft mehr, doch sie hält tapfer durch und schiebt ihr Fahrrad nur die steilsten Passagen.

In Pottiga gibt es eine Aussichtsplattform. Dort machen wieder eine längere Pause und genießen die Aussicht auf das tief liegende Saaletal. Wie mag das Tal wohl zu DDR- Zeiten ausgesehen haben? Der Fluss war hier über ein langes Stück die Grenze.

Auch wenn Reante keine Kraft mehr hat, es geht weiter. Der Ort bietet weitere Steigungen, die Renate wieder schiebend meistert. Dann sind die Steigungen für heute endlich vorbei. Über Blankenberg geht es dann in steilem Gefälle wieder ins Tal nach Blankenstein. Zu Quartier geht es wieder ein Stück bergan, aber dann ist Feierabend!!!

Blankenstein Schuhbaum

Nach dem Duschen gehen wir hinab zum Wanderstützpunkt und trinken zwei kühle Radler.

Anschließend sehen wir uns am Beginn des Rennsteiges um. Neben den erwarteten Informationstafeln gibt es auch ein Spielgerät in Form eines riesigen Schuhs und ein Holzpfahl mit vielen Wanderschuhen - die sind wohl auf den Weg von Hörschel hierher verschlissen worden.


Dann kaufen wir im örtlichen Supermarkt für unser Abendessen ein und kehren zur Pension zurück.




Blankenstein

Fahrstrecke: 59 km

Gesamtstrecke: 239 km

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Dienstag 18. Juni


Schon am frühen Morgen, vor fünf Uhr, werde ich durch quietschende Spurkränze geweckt. Die Papierfabrik des Ortes verschiebt schon so früh ihre Güterwagen im Bahnhof, der unserer Pension gegenüber liegt.

Neuer Tag, neue Berge. Renate hat schon jetzt keine Lust mehr. Zum Start geht es schon in Blankenstein zum Teil stark bergan. Besonders hinter der Ortschaft Harra geht es steil nach oben. Die Sonne ist schon sehr warm und die erste Getränkeflasche geleert.

Jetzt geht es in steiler Fahrt hinab zum Bleiloch- Stausee. Dann auf einem Wirtschaftsweg am Wasser entlang durch den Wald, auch hier ist es nicht flach. Danach gibt es doch tatsächlich mal ein ebenes Stück am Wasser entlang. Dann erreichen wir die viel befahrene B90. Die Straße hat keinen Radweg und wird auch von großen LKW genutzt. Wir queren den Stausee bei Saaldorf und müssen noch ein Stück auf dieser Straße bergauf fahren.

Dann endlich verlässt der Radweg wieder die Straße und führt unter ständigem Anstieg am Waldrand entlang hinauf. Hier gibt es wieder keinen festen Belag und so schiebt Renate ihr Fahrrad wieder bergan. Nach zwei Kilometern auf der Höhe geht es wieder bergab. Zuerst nur leicht über geschotterten Boden, dann steil mit S- Kurven auf asphaltierten Belag. Nach der Querung des Saale- Zuflusses geht es genauso steil und weit wieder hinauf. Über die Kuppe und dann wieder hinab zum Stausee. Wie eine Achterbahn, nur deutlich langsamer und schweißtreibender.

Jetzt ist es bis Saalburg einfach zu fahren, geteert, eben und im Schatten von Bäumen. Doch schon in Saalburg gibt es wieder zwei Steigungs- und Gefällestrecken.

Dann ist wieder Bahntrassenradeln angesagt. Mit konstanter Steigung erreichen wir wieder die Hochfläche über der Saale. Dort verlassen wir den Bahndamm und wir fahren in Richtung Burgk.

Am Saaleturm machen wir halt und besteigen den Aussichtsturm. Eine tolle Aussicht auf Schloss Burgk und die Saaleschleife.

Burgk Aussicht vom Salleturm


Anschließend fahren wir hinab zum Schloss und sehen und dort um. Weiter in steiler Abfahrt erreichen wir wieder den Talgrund. Über eine gedeckte Holzbrücke geht es auf die andere Flussseite und über unbefestigten Weg am Ufer entlang.

Dann kommt der Höhepunkt: Der Radweg verlässt das Tal mit einer Steigung von 16% über 30 Höhenmetern und zwei Kehrschleifen. Gut geteert und gesichert, erstellt mit Fördermitteln der EU. Eine solche Steigung mit Gepäck zu bewältigen ist fast unmöglich. Wir quälen uns teils schiebend, teils fahrend hinauf. Ich schiebe auch Renates Fahrrad einen großen Teil der Steigung - Renate schafft das nicht mehr. Am Abend erfahren wir dann beim Essen, dass auch E- Bike Fahrer dort nicht herauf gekommen sind. Wenn das E- Bike an so einer Steigung zum Stehen kommt, braucht es dann zwei Personen um es weiter zu bewegen.

Eine kurze Fahrt über den Berg und es geht über unbefestigten Weg mit mäßigem Gefälle wieder zur Saale hinab.

Unter Bäumen finden wir eine Bank für eine Pause. Eine schöne Aussicht auf das Tal, die Saale und Ruhe ringsum, bis auf die vielen Vögel, die ihren Schnabel nicht halten können. Als ich dann noch eine Zecke von meinem Arm entferne, drängt Renate zum Aufbruch.

Jetzt wird die Fahrt einfach. Der Weg führt unter Bäumen am Saaleufer entlang nach Ziegenrück, unserem heutigen Ziel.

Nach dem Duschen besuchen wir den örtlichen Supermarkt mit einem beschränkten Angebot. Für Wasser (nur in kleinen Flaschen) und Wein reicht es, für kleine Salami für unterwegs nicht.

Ziegenrück

Dann gehen wir zum Saaleufer zurück und finden eine Gaststätte, wo wir trinken und essen.


Ziegenrück

Fahrstrecke: 46 km

Gesamtstrecke: 285 km

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Mittwoch 19. Juni


Der Berg ruft, aber ich kann das wohl nur alleine hören. Renate ist nicht begeistert bei der Aussicht auf die Strecke, die für heute geplant ist.

Die Sonne hat die Wolken wieder weggebrannt. Heute soll es noch heißer werden als gestern. Keine wirklich schöne Aussich zum Fahrrad fahren.

Die erste Steigung beginnt sofort wieder unten an der Saale. Es geht mäßig bergan, zuerst im Schatten eines Seitentales später dann doch in der Sonne. Auch hier schiebe ich wieder zeitweise Renates Fahrrad . Oben in Paska angekommen gibt es eine Pause.

Im Ort noch eine weitere Steigung, dann geht es in schneller Fahrt hinab nach Linkenmühle, wo wir auf die Mühlenfähre über den Hohenwarte- Stausee warten. Sie ist die einzige Fähre Thüringens und die einzige Autofähre Deutschlands über einen Stausee.

Talsperre Hohenwarte Mühlenfähre


Auf der anderen Seite wartet die längste Steigung für heute auf uns. Na dann los! Langsam und mit ein paar kurzen Pausen geht es bergan. Wir erreichen Altenbeuthen, hoch über der Saale ohne dass Renate geschoben hat. Jetzt haben wir uns eine längere Pause verdient.

Wir fahren über eine wenig befahrene Straße weiter, immer wieder mit Steigungen und Gefällestrecken.

Dann geht es wieder hinab zum Stausee und anschließend auf ebener Straße an seinem Ufer entlang. Kurz vor der Staumauer machen wir wieder eine längere Pause.

Talsperre Hohenwarte


Wir überqueren die Staumauer und fahren dann wir weiter bergab, der Thüringer Wald mit seinen Bergen scheint fast "besiegt". Doch der Weg bleibt nicht im Tal . Zwei weitere größere Steigungen müssen wir bezwingen. Renate kann keine Berge mehr sehen. Sogar noch in Saalfeld scheint der Weg jede Möglichkeit zu nutzen eine Steigung mitzunehmen.

Wir fahren in die Stadt und gönnen uns ein Eis.

Saalfeld Markt Rathaus


Jetzt zum Endspurt, die letzten Kilometer liegen für heute vor uns. Bis auf eine kleinere Steigung bleibt es bis Rudolstadt flach, aber selbst diese fällt Renate schwer.

Bei Schwarza durchfahren wir ein ausgedehntes Industriegebiet. Die letzten Kilometer nach Rudolstadt sind schnell abgeradelt.

Im gebuchten Hotel bekommen wir ein geräumiges, behindertengerechtes Zimmer. Sehen wir so schlimm aus? Macht nichts, wir sind angekommen.

Nach dem Duschen machen wir einen Stadtrundgang. Am Marktplatz finden wir eine Gaststätte, wo wir draußen sitzen können und genehmigen uns ein paar Radler.


Rudolstadt

Fahrstrecke: 55,4 km

Gesamtstrecke: 340,3 km

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Donnerstag 20. Juni


Am frühen Morgen ist die angekündigte Gewitterfront da. Sie ist aber hier nicht unwetterartig und nach einer knappen Stunde auch schon wieder durch. Danach kommt die Müllabfuhr, hier in Thüringen ist kein Feiertag. Nochmal kurz im Bett rumdrehen.

Als wir nach dem Frühstück starten wollen, reißt bei einer meiner Packtaschen eine Aufhängung aus der Führungsschiene. Sie ist nur aus Kunststoff und deutlich verzogen. Das ist wohl die Folge der hohen Temperatur und der vielen geschotterten Wege. Ich kann die Aufhängung wieder fixieren, dann kann es los gehen.

Rudolstadt Schloss Heidecksburg


Der Radweg führt aus Rudolstadt hinaus und - wieder den Berg hinauf. Renate ist wieder begeistert. Der Weg bleibt jetzt auf der Höhe rechts Saale. Im Wanderführer wird eine Alternativroute empfohlen, die ein paar Steigungspassagen umgeht. Als wir an dem Abzweig ankommen, ist die Straße gesperrt. Wir sehen, dass unten an der Saalebrücke gebaut wird - dann also nicht! In der nächsten Ortschaft wartet schon die nächste Steigung. Weiter am Talrand entlang geht es immer wieder rauf und runter.

Dann folgt ein Stück der Entspannung. Von Uhlstädt bis Zeutsch geht es an der Bahn entlang. Dann ist aber auch schon wieder Schluss. Nach Niederkrossen geht es steil bergauf auf die Höhe zwischen Saale und Orla. Von dort haben wir einen schönen Blick nach Orlamünde auf der gegenüberliegenden Höhe.

Orlamünde


Jetzt wieder hinab nach Freienorla, dann wieder an der Saale entlang mit nur einer kurzen Steigung auf dem Weg nach Kahla. Wir fahren und danach schieben in die Stadt hinauf und machen am Markt eine Pause. Ein ziemlich kleiner Platz für den Marktplatz einer Stadt.


Jena Markt und Rathaus

Wieder zurück an der Saale fahren wir über einen unbefestigten Weg (rauf und runter).


Es ist nicht mehr weit bis Jena. Die Häuser des Stadtteils Lobeda sind von weitem zu sehen. Noch ein paar Hügel rauf und wieder runter und wir fahren an den großen Häuserblocks entlang. Dort zu wohnen wäre nicht unsere Welt. An vielen Grün- und Sportanlagen vorbei erreichen wir die Innenstadt. Schön finden wir es hier nicht, aber es gibt ein leckeres Eis.




Weiter geht es an der rechten Saaleseite entlang, meisten eben. Vor Dornburg fahren wir am Waldrand entlang. Immer wieder gibt es einen eingeschränkten Ausblick auf die Stadt hoch über der Saale auf der gegenüberliegenden Seite.

Dornburg


Jetzt ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel in Camburg, aber wieder liegen ein paar kräftige Steigungen auf den Weg.

Ein Freibad mit einer riesigen Wasserfläche ist das erste, was wir von Camburg sehen. Trotz des warmen Wetters ist nicht viel los.

In der Stadt kaufen wir erst einmal Getränke nach und fahren dann zur gebuchten Pension. Im Zimmer gibt es einen Kühlschrank, also soll es heute Abend mal eine Flasche Sekt geben.

Beim Rundgang durch den Ort wird klar, es gibt nur eine Gaststätte, die heute Essen anbietet. Wir hätten lieber draußen gesessen. Das wird hier aber nicht angeboten. Das Radler tut gut und das Essen auch. Während des Essens fallen ein paar Regentropfen, die verdampfen aber sofort wieder.

Nachdem wir noch eine Flasche Sekt gekauft haben, tropft es wieder auf dem Weg zur Pension.


Camburg

Fahrstrecke: 71 km

Gesamtstrecke: 411,3 km

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Freitag 21. Juni


Heute morgen ist es bewölkt, es hat sich aber nur wenig abgekühlt. Die Vermieterin ist optimistisch und prophezeit uns keinen Regen. So ist das Wetter mal angenehmen zum Fahrrad fahren.

Zuerst folgen wir noch ein Stück der Straße, dann einem Wirtschaftsweg neben der Bahnstrecke. An den Hängen wird Wein angebaut, Saale- Unstrut- Wein.

Wir kreuzen wieder die Saale und kommen nach Saaleck. Die Burg Saaleck und die Rudelsburg stehen dicht nebeneinander über dem Ort. Der Saale-Radweg führt dort steil hinauf. Wir begnügen uns mit der Alternativ- Route durch das Tal und sehen uns die Burgen nur von hier unten an. Andere Radwanderer, die hier jetzt unterwegs sind, denken genauso.

Burg Saaleck und die Rudelsburg


Vor Bad Kösen kommen die Strecken wieder zusammen. Wir fahren durch den Weinort und wieder auf die andere Seite des Flusses. Eine dunklere Wolke verliert ein paar Tropfen, die jedoch kaum den Boden erreichen. Auch an diesem Hängen wird Wein angebaut.

Schon von weitem sehen wir die Türme der Stadt Naumburg. Der Radweg macht einen großen Bogen um die Stadt, immer der Saale folgend. Wir aber wollen in die Stadt und verlassen den Radweg.

Naumburg Straßenbahn am Hauptbahnhof

Hier soll eine historische Straßenbahn im Liniendienst betrieben werden. So fahren wir zum Bahnhof, der einen Endhaltestelle. Die Straßenbahn fährt jede halbe Stunde und so setzen wir uns und warten auf die nächste Bahn.



Immer mehr Menschen sammeln sich an der Haltestelle, auch eine Gruppe Kinder ist dabei. Dann kommt die Bahn quietschend um die Ecke und hält. Ein niedliches kleines Bähnchen. Wir würden auch gerne mitfahren, wollen unser bepackten Fahrräder hier aber nicht allein lassen. Die Bahn ist jetzt so voll, dass nicht alle sitzen können. Quietschend verschwindet sie um die Ecke.

Wir setzen uns wieder auf die Fahrräder und folgen den Schienen bergan in die Stadt. An der Poststraße machen wir halt und warten die nächste Bahn in Richtung Bahnhof ab. Es ist dieselbe Bahn, die wir schon am Bahnhof gesehen haben. Es reicht also eine Bahn aus, um auf der knapp drei Kilometer langen Strecke einen Halbstundentakt zu realisieren.

Ein paar Meter weiter, am Postplatz, befindet sich das Straßenbahndepot. Hier finden erst morgen Führungen statt, heute ist alles geschlossenen. Wir fahren weiter zur Endhaltestelle Salzstraße, dort sehen wir die Straßenbahn ein weiteres mal.

Naumburg Straßenbahndepot an der Poststraße


Naumburg Markt und Rathaus

Jetzt haben wir erst einmal genug Straßenbahn gesehen und fahren zum Marktplatz. Dort findet gerade der Start einer Oldtimer Ralley statt. Viele alte Fahrzeuge stehen dort und warten darauf losfahren zu dürfen. Ein entsprechender "Duft" oder "Gestank", je nach Einstellung, liegt in der Luft.

Auch heute gibt es wieder ein Eis. Nachdem wir genug gesehen haben verlassen wir die Stadt nach Osten und finden den Saaleradweg wieder. Jedoch nicht ohne uns die Straßenbahn am Theaterplatz nochmal anzusehen.

Jetzt folgt eine einfach Fahrt entlang des Flusses über Weißenfels nach Bad Dürrenberg. Dort haben wir ein Hotel gebucht, dass direkt am Radweg liegt. In der Ferne können wir schon die Türme der Industrieanlagen von Leuna sehen.

Nach den Duschen gehen wir erst einmal einkaufen. Dann wollen wir in unserer Unterkunft etwas trinken, doch alle Tische auf der überdachten Terrasse sind reserviert. Die wackeligen Stühle auf den Rasen überzeugen uns nicht, und so gehen wir zum Gradierwerk. Dort finden wir einen Kiosk und Imbiss, bei dem man auch draußen sitzen kann. Dies scheint der Treffpunkt der Nachbarschaft zu sein und kühles Radler gibt es auch für uns.

Bad Dürrenberg Gradierwerk


Danach laufen wir noch um das große Gradierwerk herum und dann zurück zur Unterkunft.


Bad Dürrenberg

Fahrstrecke: 58,4 km

Gesamtstrecke: 469,7 km

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Samstag 22. Juni


Merseburg Schloß

Der Himmel ist nur leicht bewölkt. Wir durchfahren die Industrie- und Gartenstadt Leuna und kommen dann nach Merseburg. Am Marktplatz vorbei fahren wir zum Dom und Schloss. Im Schlosspark machen wir eine längere Pause mit Sicht auf die Saale.

Der weitere Weg führt an der Saale entlang. Über eine Eisenbahnbrücke queren wir den Fluss und folgen ihm jetzt auf der anderen Seite. Vor Planena fahren wir dann unter Deutschlands längster Brücke hindurch. Die fast 6,5 Kilometer lange Saale-Elster-Talbrücke wurde für die ICE- Stecke Leipzig- Erfurt gebaut. Sehr viel Beton.

Hinter dem Ort fahren wir über eine Schleuse. Der Kanal schneidet hier eine große Saaleschleife ab. Ein Schiff hatte vor ein paar Minuten die Schleuse verlassen. Wir sehen es nun noch hinter der nächsten Kanalbiegung verschwinden.

Halle Marktplatz mit der Marktkirche "Unser lieben Frauen"

Dann erreichen wir Halle. Der Radweg führt nun an einer viel befahrenen Straße entlang. Dann wechseln wir die Straßenseite und fahren auf der Trasse der alten Hafenbahn und über die Hafenbahnbrücke bis fast in das Zentrum.


Am Marktplatz machen wir eine längere Pause. Wieder gibt es ein Eis, das bei der Temperatur schnell zu schmilzen droht.




Halle Parkeisenbahn

Unser nächster Halt ist die Peißnitzinsel. Dort fährt der Peißnitz- Express, eine diesel-betriebene Parkbahn. Wir schauen dem Zug eine Weile von verschiedenen Stellen aus zu. Weiter geht es über die Peißnitzbrücke wieder an der Saale entlang. Dann durch nicht enden wollende Kleingartenkolonien.

Bei Brachwitz erreichen wir die Fähre und setzen über. Die Hauptstraße des Ortes ist zur Zeit Baustelle. Hier wird das alte DDR- Kopfsteinpflaster ersetzt. Die Umleitung gleicht einer Dorfrundfahrt, meißtens über eben solches Pflaster. Wir verlassen den Ort über eine schnurgerade Straße nach Westen. Dann wendet sich die Straße wieder nach Norden und wir können fast schon unser Ziel sehen. Noch eine gepflasterte Ortschaft, ein Anstieg am Hang der Saale und eine Ortsdurchfahrt mit Steigung- und Gefällestrecke, dann rollen wir nach Wettin. Die gebuchte Radler- Pension liegt zum Glück unten am Flussufer.

Wir warten ein paar Minuten bis die Vermieterin kommt. Da sie nicht hier wohnt, hatte ich sie von Brachwitz aus angerufen und unsere Ankunft angekündigt. Sie zeigt uns unser Zimmer im Erdgeschoss, die Küche, die wir nutzen können, und die Garage zum Abstellen der Fahrräder.

Dann fahren wir zum örtlichen Supermarkt. Wir müssen für unser Abendessen und für unser Frühstück morgen einkaufen, da wir hier unser Frühstück selber machen müssen. Und natürlich Getränke für heute und morgen.

Nach dem Duschen gehen wir zur Gaststätte mit Biergarten in der Nachbarschaft - schöne kühle Radler!

Wettin Burg


Dann noch hinauf zur Burg. Es gibt eine schöne Aussicht über die Saale und das Umland von hier aus.

Zurück im Quartier machen wir uns die Pizza, unser Abendessen für heute. Es gibt einen kleinen schattigen Innenhof. Dort lassen wir den Abend bei einer gut gekühlten Flasche Sekt ausklingen.


Wettin

Fahrstrecke: 56,8 km

Gesamtstrecke: 526,5 km

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Sonntag 23. Juni


Wieder scheint die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Heute soll es noch wärmer werden als gestern.

Das Frühstück verlegen wir in den schattigen Innenhof. Kurz vor neun sind wir dann abfahrbereit.

Durch leicht welliges Gelände fahren wir mal näher und mal etwas weiter entfernt von der Saale. Bei Rothenburg ist das Tal wieder enger geworden und es gibt ein paar mehr Steigungen. Aber kein Vergleich zu dem, was wir hinter uns haben.

Wir fahren durch Alsleben und folgen den Schlingen der Saale. Das Schloss von Plötzkau ist schon von weitem auf einer Anhöhe zu sehen. Danach fahren wir durch eine schattige Auenlandschaft. Hier ist das Fahren einfach und wir kommen schnell voran.

In Berneburg finden wir eine Bank im Schatten für eine längere Pause mit Blick auf das Schloss.

Bernburg Schloss


Die Fahrt aus der Stadt hinaus ist  nicht so schön, da es über eine längere Strecke an einer Straße entlang geht. Danach wechseln wir bis Nienburg wieder direkt ans Ufer. Schatten gibt es auf dem weiteren Weg nicht. Wir wollen mal wieder einen schattigen Platz für eine Pause, doch es gibt überall nur Sonne! Der Radweg führt an Calbe vorbei, dem letzten größeren Ort an der Saale. Wieder folgt ein Stück geschotterten Weges. Der Wind hat inzwischen aufgefrischt und bläst uns ins Gesicht.

Am Ortseingang von Trabitz haben wir dann endlich Glück, eine Pausenbank im Schatten. Wir verspeisen die heute Morgen gemachten Pausenbrote.

Durch den Ort gibt es dann wieder das gefürchtete Kopfsteinpflaster und nach dem Ort Betonplatten, auch noch Original DDR Ware und auch nicht viel besser zu befahren.

Groß-Rosenburg Saalefähre

Wir erreichen die letzte Saalefähre bei Groß Rosenburg und setzen über. Diese Fähre haben wir auf unserer Elbetour schon einmal genutzt.

Die letzten Kilometer fahren wir an den Deichanlagen entlang nach Barby.



Das gebuchte Gasthaus liegt direkt Marktplatz und können sofort unser Zimmer beziehen, dass sich in einem seperaten Gebäude hinter dem Gasthof befindet. Die Fahrräder haben direkt vor der Tür einen überdachten Stellplatz.

Wir stellen nur unser Gepäck ab, packen noch etwas zum Trinken ein und fahren zur Saalemündung. Jetzt ist es geschafft, von der Quelle bis zur Mündung - das war nicht so einfach, wie bei anderen Flüssen.

Barby Saalemündung


Heute speisen wir in dem Gasthof, wo wir wohnen - bulgarisch. Zur Verdauung gehen wir an der Stadtmauer an der Elbeseite entlang.


Barby

Fahrstrecke: 73,4 km

Gesamtstrecke: 599,9 km

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Montag 24. Juni


Die Sonne scheint zu Fenster hinein. Wir sind schon vor acht fertig mit packen und so gehen wir schon mal raus und laufen noch einmal um die Häuser. Es ist zwar noch früher Morgen, da ist es schon sehr warm.

Ab heute haben wir keine markierte Route mehr. Wir verlassen Barby nach Westen. Im nächsten Ort steht eine kleine Holzkirche an zentraler Stelle. Da es keine Hinweise gibt, verlassen wir das Dorf auf holprigen Weg, aber in falscher Richtung. Wir sind ein wenig zu weit nach Norden gekommen. Über die nächste Straße kommen wir wieder auf den geplanten Weg.

In Eickendorf gibt es eine kreisrunde Bank um einen Baum auf dem zentralen Platz - ideal für eine Pause. Dann fahren wir weiter immer über "normale" Straßen mit mäßigem Verkehr.

In Staßfurt erreichen wir die Bode und den Europäischen Radwanderweg R1. Dieser Radweg führt quer durch Deutschland, auch durch Höxter und das Münsterland. Wir werden ihm eine ganze Zeit lang folgen, zuerst an der Bode entlang. Am Ende der Stadt finden wir gegenüber von Kleingärten eine Pausenbank.

Dann verlassen wir das Tal der Bode. Der Weg führt über mehrere Kilometer über einen akzeptablen Weg mit Betonplatten bergan. Reante hat schwer zu kämpfen, bei der Hitze. Immerhin haben wir Rückenwind. Sie schafft es aber auch auf die Höhe. Ein weiter Blick über die Bördelandschaft ist von hier aus möglich. Wir befinden uns auf einer Hochebene, auf der auch  der Magdeburger Flughafen liegt. Dort scheint aber nichts los zu sein, kein Flugzeug zu sehen.

Nachdem wir eine Bundesstraße gekreuzt haben, ändert sich der Fahrbahnbelag, eine breite Schotterpiste mit einem schmalen geteerten Streifen auf der rechten Seite, der an vielen Stellen mit Strauchwerk überdeckt ist. Beides ist kaum zu befahren, da hilft jetzt auch kein Rückenwind und das leicht abfallende Gelände mehr!

Seeland Concordia See

Jetzt sind wir im Harzer Seeland und fahren am Concordia See, dem gefluteten Restloch eines Braun-kohletage-baus, entlang.


Dort gibt es einen mit einem großen Sonnensegel überdachten Rastplatz. Der kommt wie gerufen für eine längere Pause. Die Berge des Harzes sind in der Ferne zu sehen. Wir können die Türme auf dem Brocken erkennen.

Dem Radwanderweg R1 folgen wir noch bis Gatersleben. Dort überqueren wir die Selke und fahren auf direktem Wege über einen Hügel nach Quedlinburg.

Das gebuchte Hotel liegt direkt unterhalb des Doms und so müssen wir an das andere Ende der Stadt radeln. Nach der Ankunft mache ich mich allein mit der Fahrrad auf den Weg zum Einkaufen, Renate will sich erst noch etwas ausruhen. Der Tag war wieder viel zu heiß für so eine lange Tour.

Quedlinburg Markt Rathaus

Beim Rundgang durch die Innenstadt setzen wir uns zu einem kühlen Radler am Marktplatz.








Quedlinburg

Fahrstrecke: 76,5 km

Gesamtstrecke: 676,4 km

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Dienstag 25. Juni


Heute soll es noch heißer werden. Sogar für Wernigerode sind 34°C vorhergesagt. Zum Glück haben wir es nicht mehr so weit.

Wir fahren auf einem nicht befestigen Weg parallel zur Bode nach Neinstedt.

WedderslebenTeufelsmauer


Unterwegs sehen wir die Felsformation Teufelsmauer, die vor dem Ort liegt. Dann nutzen wir den Fahrradweg entlang der Bundesstraße nach Thale. Dort machen wir am Bahnhof im Schatten eine Pause. Es ist schon jetzt sehr warm, heute ist dauerschwitzen angesagt.

Thale Bahnhof

Hier in Thale finden wir auch den Radwanderweg R1 von gestern wieder. Der Radweg "Rund um den Harz", der mit der radelnden Hexe markiert ist, verläuft auf gleichem Weg. Über diesen Weg verlassen wir Thale und gleich geht es wieder bergauf und bergab über meißtens unbefestigte Wege. Das ist uns für heute zu anstrengend und so verlassen wir den Radweg in Cattensedt um über die Bundesstraße nach Blankenburg zu fahren. Dort ist wieder eine Pause fällig.

Das meißte ist jetzt schon geschafft. wir fahren weiter auf Straßen über Berzingerode nach Wernigerode. Am Eingang der Stadt kaufen wir nochmal Getränke nach, dann fahren wir in die Innenstadt.

Hier ist es deutlich voller, als gestern in Quedlinburg. Am Nicoleiplatz finden wir unter einem Baum eine Bank für eine weitere Pause.

Dort beratschlagen wir, was wir die nächsten Tage bei der Hitze hier machen wollen: kein Fahrrad fahren und wenig laufen - also Bahn fahren. Wir fahren zum HSB Bahnshop und kaufen uns 3- Tages- Karten. Es soll heute noch los gehen.

Wir fahren nach Hasserode zum gebuchten Gasthof. Dort ist zwar jetzt keiner, doch per Telefon werde ich angewiesen, wie wir reinkommen. Schnell geduscht und den Rucksack gepackt, den nächsten Dampfer wollen wir nehmen. Der bringt und von Hasserode nach Drei Annen Hohne. In der Gaststätte dort genehmigen wir und zwei Radler mit der Aussicht auf den Bahnhof.

Drei Annen Hohne 99 7247 und 99 7232


Der nächste Zug bringt uns zurück nach Hasserode. Inzwischen ist der Gasthof zum Leben erwacht. Wie eine Dorfgaststätte: Männer diskutieren am Tresen beim Bier.

Wir setzen uns draußen auf die Terrasse zum Essen.


Wernigerode /  Hasserode

Fahrstrecke: 39,9 km

Gesamtstrecke: 716,3 km

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Mittwoch 26. Juni


Heute soll es sogar auf dem Brocken knapp 30°C werden. Im Tal dann entsprechend mehr.

Vor dem Frühstück fahre ich zum nächsten Discounter und wechsele Leergut gegen Wein und Wasser.

Nach den Frühstück soll es dann hinauf in die Berge gehen, wegen der zu erwarteten Temperaturen.

Wir nehmen den ersten Dampfzug zum Brocken. Oberhalb von Schierke stellen wir fest, dass sich die Aussichten stark verändert haben. Die Fichtenwälder sind großflächig abgestorben. Wir vermuten, dass die Bäume die extreme Trockenheit des letzten Jahres nicht verkraftet haben. Das haben wir aus anderen Gegenden auch schon gehört. Die kahlen Stämme sind an vielen Stellen entlang der Bahnlinie bis zum Abstand einer Baumhöhe gefällt.

Gegen halb elf sind wir oben. Das Thermometer vor dem HSB Laden zeigt 30°C, es hängt aber auch noch in der Sonne.

Wir gehen auf den Gipfel. Heute ist nicht so eine gute Fernsicht wie noch gestern. Wir werden den Dom in Quedlinburg  also nicht sehen können. Dann gehen wir hinab zum Rundweg und laufen bis zu einer Stelle, von der wir gute Sicht auf die Brockenbahn haben. Den Blick hinab zum Goetheweg kennen wir ja schon, doch der jetzt völlig freie Blick auf die Strecke oberhalb des Eckerlochs ist neu! Früher konnte man den Rauch zwischen den Bäumen sehen. Die Bäume sind jetzt alle weg!

Brocken Aussicht Eckerloch

Von diesen Punkt aus können wir sehen, wie rechts der Zug, mit dem wir gekommen sind, parallel zum Goetheweg zur Ausweiche verschwindet und links der nächste Zug vom Eckerloch bergwärts zu derselben Ausweiche hinauf dampft.

Nachdem die beiden Züge an der Ausweiche vorbei waren, können wir sie jeweils auf der anderen Seite sehen.

Diese "Zugkreuzung" sehen wir uns zweimal an. Inzwischen ist es auch hier oben sehr warm geworden. Noch nie waren wir in Sandalen, kurzen Hosen und T- Shirts hier oben. Ein Jacke ist völlig überflüssig, der Wind kühlt nur wenig.

Um 12:21 Uhr fahren wir wieder hinab nach Drei Annen Hohne. Dort genehmigen wir uns in der Gaststätte zwei Radler. Hier will heute keiner draußen sitzen, wir sind die ersten, die auf der Terrasse Platz nehmen. Selbst unter dem Sonnenschirm ist es heiß. Zum Essen wäre ich auch dirnnen geblieben!

Um 15:06 Uhr fahren wir wieder auf den Brocken, dort ist es doch kühler als unten. Wir gehen wieder zu dem Aussichtspunkt und sehen uns eine "Zugkreuzung" an, dann fahren wir wieder hinunter nach Wernigerode.

Brocken 99 7239


Wir wollen heute nochmal essen gehen. Da die Gaststätte, in der wir wohnen, heute Ruhetag hat, wollen wir zum Italiener am Bahnübergang ein paar hundert Meter entfernt. Als wir dort ankommen, sind alle Tische draußen besetzt. Drinnen sitzt niemand, so fragen wir, ob wir uns hier setzen können. Wir bekommen zur Antwort, dass auch hier alles reserviert ist. Wollen wirklich noch so viele Menschen hier essen? Wir ziehen unverrichteter Dinge ab.

Was nun? Wir setzen uns auf unsere Fahrräder und fahren die drei Kilometer nach Westerntor zum Eselskrug. Dort gibt es Platz, doch zuerst noch in der Sonne. Doch bald werden auch Tische im Schatten frei. Wir entscheiden uns zunächst für einen, der sich dann auch als reserviert herausstellt - also nochmal wechseln.

Beim Essen rollt dann der letzte Zug vom Brocken vorbei und auf dem Weg zurück nach Hasserode kommt uns dann noch der letzte Triebwagen entgegen.


Wernigerode /  Hasserode

Fahrstrecke: 12,4 km

Gesamtstrecke: 728,7 km

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Donnerstag 27. Juni


Die Nacht war erfrischend, es hat sich deutlich abgekühlt. Der Berg ruft aber trotzdem. Also die gleiche Prozedur wie gestern. Mit dem gleichen Zug rauf auf den Brocken und zum Aussichtspunkt die "Zugkreuzung" beobachten.

Eckerloch


In der Ferne sind Wolken, also wieder keine Fernsicht, aber der Blick hinab ist deutlich klarer als gestern. Auch die Temperatur ist deutlich geringer und der Wind erfrischt so, dass Renate sich eine Jacke überzieht.

Brocken Aussicht Eckerloch


Heute fahren wir einen Zug früher wieder runter und nehmen den in Drei Annen Hohne stehenden Anschlusszug nach Eisfelder Talmühle - natürlich auch mit Dampf. Der gleiche Zug bringt uns auch wieder hinauf nach Drei Annen Hohne. Heute ist es nicht zu heiß für die obligatorische Erbsensuppe, so genehmigen wir uns eine mit einem Knacker. Wieder lecker!

Zurück am Bahnhof stehen dort drei abfahrbereite Dampfzüge. Wir lassen sie alle abfahren. Mit dem nächsten Zug, der vom Brocken kommt, fahren wir dann wieder hinab nach Hasserode.

Ich fahre mit dem Fahrrad noch zum Bahnhof Wernigerode, um für morgen eine Fahrkarte nach Hause zu kaufen. Es gibt nur einen Automaten von Abelio, bei dem ich nicht die gewünschte Fahrkarte kaufen kann. Es gibt eine Fahrkartenausgabe, die aber schon geschlossen hat.

Ein Zug hält und ich frage den Zugbegleiter, ob er mir helfen kann. Er hat natürlich keine Zeit, versichert mir aber, dass ich die Fahrkarte auch morgen im Zug kaufen kann. Wir werden sehen. Ich fahre also ohne Fahrkarte zurück nach Hasserode.


Wernigerode /  Hasserode

Fahrstrecke: 8,5 km

Gesamtstrecke: 737,1 km

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Freitag 28. Juni


Heute ist das Frühstück noch reichhaltiger. Wir packen uns noch ein paar Brote für unterwegs ein.

Die Fahrräder sind schnell beladen und wir rollen das Tal der Holtemme hinab in die Stadt und weiter zum Bahnhof.

Die Fahrkartenausgabe hat geöffnet. Ich frage bei der freundlichen Abelio- Mitarbeiterin nach, wie ich dem Automaten ein Quer- Durchs- Land- Ticket entlocken könnte. Sie scheint das Problem zu kennen, dass solche Tickets bei der Bedienung nicht so einfach zu finden sind. Sie geht mit mir zum Automaten auf dem Bahnsteig und zeigt mir, wie es geht. Bei ihr hätte die Fahrkarte schließlich 3 € mehr gekostet. Die Fahrradkarten bekomme ich nicht aus dem Automaten, da so etwas hier nicht benötigt wird. Ich kaufe also die Fahrkarte am Automaten und die Fahrradkarten bei ihr in der Fahrkartenausgabe.

Der erste Triebwagen für heute kommt und bringt uns bis Goslar. Hier können wir am gleichen Bahnsteig in den nächsten Triebwagen umsteigen, der uns bis Hannover bringt.

Das Umsteigen in Hannover dauer etwas länger, da es großen Andrang an den Aufzügen gibt. Wir erreich jedoch die nächste S- Bahn nach Minden. Der Anschlusszug dort wartet natürlich nicht, bis wir mit den Fahrräden das Gleis erreichen, immerhin können wir ihm hinterhersehen. So haben wir eine Stunde Aufenthalt auf einem sonnigen Bahnsteig in einer Baustelle – wo baut die Bahn eigendlich nicht?

Der nächste Regionalexpress bringt uns bis Hamm. Wir hätten auch bis Dortmund durchfahren können, aber wir wissen, dass es dort keinen Aufzug an Bahnsteig gibt. Aber wir haben wieder die Rechnung ohne die Bahn gemacht: in Hamm gibt es zwar einen Aufzug, der funktioniert aber nicht.

Mit dem nächsten Triebwagen fahren wir dann nach Hagen und haben dort wieder eine knappe Stunde Aufenthalt. Sogar in dem Triebwagen nach Schalksmühle finden wir und die Fahrräder problemlos Platz – wir sind überrascht.

Dann noch unseren Berg hochfahren, oder schieben und auch dieser Urlaub hat mal wieder ein Ende.


Fahrstrecke: 13,3 km

Gesamtstrecke: 750,4 km

 

Zum Schluss dann noch die Übersichts-karte zu unserer Tour.

Jedes Fähnchen steht für einen Ort in dem wir übernachtet haben.

Der Stern markiert die Quelle der Saale.