Radtour 2017:


Die Spree hinunter bis Berlin und weiter:

Die Havel hinauf bis zur Quelle

Der Radweg Mecklenburger Seen bis Hitzacker an der Elbe

Der Weg nach Hause bis Minden


Sonntag 04. Juni (Pfingstsonntag)


Es geht wieder los. Die Packtaschen sind fertig, die Fahrräder geprüft. Die Tour kann beginnen.
Unser Ziel für heute ist Zittau. Uns erwartet also erst einmal eine lange Bahnfahrt an das andere Ende Deutschlands. Um uns die lange Wartezeit in Hagen zu verkürzen und da das Wetter gut ist fahren wir mit dem Fahrrad bis Hagen. Eine knappe Stunde bleibt uns aber trotzdem noch, bis der Zug kommt.
Zuerst kommt noch der Dampfzug aus Bochum Dahlhausen und dann auch unser Doppelstock- IC. Es folgt eine Bummelfahrt mit längeren Aufenthalten - so ist der Zug aber immer pünktlich.
Zumindest bis Leipzig - da ist dann Feierabend. Der Zug fährt nicht mehr weiter und alle müssen raus. Nach einiger Verwirrung und zwei Bahnsteigswechseln stand dann doch recht kurzfristig ein gleichwertiger Zug zur Verfügung. Mit "nur" 15 Minuten Verspätung geht es weiter nach Dresden. Auf Grund dieser Verspätung steigen wir in Dresden Neustadt um und erreichen den Triebwagen nach Zittau.
Mit unseren Fahrräder finden wir Platz im Zug. Doch stehen sie diesmal nicht fest! In einer Kurve kippen sie um. Bei Versuch sie wieder aufzurichten ziehe ich mir eine schmerzhafte Zerrung im rechten Unterarm zu - nichts geht mehr,  jede Bewegung des Armes schmerzt! Zum Glück sind freundliche Menschen zur Stelle, die uns helfen. So vergehen dann auch die letzten 1 1/2 Stunden Bahnfahrt. Wir durchfahren ein Regengebiet und können schon mal einen Blick auf den Quellberg der Spree werfen - nunja, Wolken!
Wir erreichen Zittau und rollen zur gebuchten Pension. Es ist relativ kühl hier und ich kann fast schmerzfrei mit dem Arm fahren.
Im Zimmer richten wir uns kurz ein und essen unsere Reste von gestern zu Abend.
Dann gehen wir noch Mal raus und laufen eine Runde durch die Stadt. Die Sonne kommt wieder raus und lässt das Rathaus in der Abendsonne strahlen.


Zittau Rathaus


Zittau
Fahrstrecke: 21km
Gesamt: 21km
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Montag 05. Juni (Pfingstmontag)

Eine unruhige Nacht mit wenig Schlaf. Bei jeder unkontrollierten Bewegung schmerzt der Arm.
Nach dem Frühstück suchen wir den ärztlichen Notdienst auf. Das ist zum Glück auch gleich in der Nachbarschaft. Nach nur kurzer Wartezeit bin ich dran. Ein Muskelfaserriss wird diagnostiziert. Da ist nicht viel zu machen. Der Arm sollte ruhig gehalten werden, aber das merke ich auch selber. Ich bekomme einen Verband mit Salbe, zwei Schmerztabletten und ein Rezept für mehr Salbe. Die besorgen wir noch in einer dienstbereiten Apotheke - auch nicht weit weg.
Was nun machen, mit dem angefangen Tag. Auf das Fahren mit dem Fahrrad verzichten wir wegen des Armes. Also kaufen wir uns ein Tagesticket für den Nahverkehr und nutzen die Zittauer Schmalspurbahn ausgiebig. Außer einem Zug mit normalen Wagen ist auch einer mit historischen Reichsbahnwagen und ein VT137 mit einem Zusatzwagen unterwegs.


99 749 in Oybin


VT137 mit Beiwagen in Jonsdorf


Wir befahren die Teistücke des Streckennetzes mehrfach, Zittau, Bertsdorf, Oybin und Jonsdorf und nutzen dabei alle drei Züge. Auch für eine Wanderung von Bertsdorf nach Jonsdorf ist noch Zeit. Hier sehen wir wieder einige für diese Gegend typischen Umgebindehäuser.


Umgebindehaus in Jonsdorf


Das Wetter ist angenehm warm und nur machmal leicht bewölkt.
Abends gehen wir ins Dornspachhaus zum Essen. Hier waren wir schon öfter. Eine uralte Gaststätte mit sehr gutem Angebot. Wir entscheiden uns beide für böhmisches Gulasch - gut und sehr reichlich.
Bei diesem schönen Wetter beschließen wir den Abend auf dem Balkon, der zu unserem Zimmer gehört.

Zittau
Fahrtstrecke: 0km
Gesamt: 21km
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Dienstag 06. Juni

Nachts hat es geregnet und mein Arm hat mich recht gut schlafen lassen. Ich habe die Schmerztabletten nicht gebraucht.
Die Wolken ziehen sich langsam zurück, die Sonne kommt heraus.


Olberdorfer See: ausgestellte Grubenlok

Wir verlassen Zittau und fahren zum Olbersdorfer See, einem ehemaligen Braunkohletagebau, heute ein Freizeitgebiet. Dort finden wir das Radwanderzeichen D4, das wir aber schon bald wieder verlieren.

Also geht es der Nase nach durch die Hörnitzer Höhe nach Hörnitz. Hier finden wir die Markierung wieder.
Eine Zeit lang folgen wir dem Fluss Mandau.

Dann auf verkehrsarmen Wegen parallel zur B96. Hier reiht sich eine Ortschaft an die nächste. Überall sehen wir schöne Umgebindehäuser.
So erreichen wir Eibau, wo wir den Spree Radwanderweg treffen.

Doch zuerst wollen wir zur Quelle,  am Berg Kottmar rauf. Im Ortsteil Walddorf beginnt dann der Aufstieg über eine gerade, gut asphaltierte Straße bis zu einem Wanderparkplatz. Renate schafft die Strecke sogar ohne zu schieben. Dann geht es in den Wald hinein und weiter noch ein Stück über einen unbefestigten Weg. Dann lassen wir die Fahrräder stehen, da die Quelle nur noch ca. 50m oberhalb des Weges liegt.


Spreequelle am Kottmar

Nach kurzem Aufenthalt fahren wir zum Wanderparkplatz zurück, dort gibt es eine Pausenbank für uns. Nach der Pause fahren wir wieder hinab nach Eibau. Über einen Hügel geht es über Neugersdorf nach Ebersbach.

Weiteres Auf und Ab führt uns an der Grenze zu Tschechien entlang nach Spremberg. Dort fahren wir über den Obermarkt und den Untermarkt hinab zur Spree. Hier sehen wir die Spree zum ersten Mal mit nennenswerter Wassermenge. Jetzt bleiben wir am Fluss.


Taubenheim: Umgebindehaus von 1753

Durch Taubenheim, dem Ort der Sonnenuhren, kommen wir nach Sohland an der Spree. Hier verlassen wir den Radweg, um einzukaufen.
Jetzt drohen von Süden dunkele Wolken und es fängt an zu tropfen. Wir haben es nicht mehr weit bis nach Spremberg, unseren Ziel für heute.
Die Pension liegt zwar nicht weit von der Spree, doch der Anstieg dorthin ist durchaus herausfordernd. Wir sind jedenfalls trocken angekommen.
Nach den Duschen machen wir und mit Schirmen bewaffnet wieder hinab in die Ortschaft. Nach den Rundgang machen wir unser Abendessen unter der Überdachung vor unserem Zimmer. Es kommt kühler Wind auf uns es fängt mehr an zu regnen.
Für uns ist für heute jedenfalls Feierabend. Es hat sich eingeregnet, uns stört das nicht.

Schirgiswalde
Fahrtstrecke: 58km
Gesamt: 80km
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Mittwoch 07. Juni

Der Regen der Nacht ist abgezogen, der Himmel ist blau. Es sind 12°C und es weht ein starker Wind aus südlichen Richtungen - Rückenwind.
Wir frühstücken auf einer Terrasse. Dort ist es einigermaßen windgeschützt und wir haben einen Blick auf eine Herde junger Rindviecher. 
Zum Weiterfahren müssen wir den steilen Berg wieder hinunter. Renate zieht es vor zu schieben, da die Abfahrt durch einige quer verlaufenden Regenrinnen unterbrochen ist.
Es geht wieder die Spree entlang - jedenfalls mehr oder weniger. Deshalb gibt es einige steile Anstiege und Gefällestrecken.

Humboldthain bei Bautzen

Vor Bautzen wird das Tal nochmal enger. Steile Felsen reichen fast bis zum Ufer und lassen dem Weg nur wenig Platz.
Wir erreichen Bautzen und schieben die Fahrräder hinauf in die Stadt. Dort machen wir eine Stadtrundfahrt über ziemlich holperiges Pflaster.




Bautzen: Alte Wasserkunst

Bald haben wir genug von der Stadt und verlassen diese am berühmten Gefängnis vorbei - und schon wieder geht es rauf! Weiteres Auf und Ab erwartet uns im angrenzenden Waldstück, bevor wir den Bautzener Stausee erreichen. Entlang des Ufers erreichen wir den Damm.














Jetzt haben wir die Berge hinter uns. Wir fahren erst durch eine Teichlandschaft und anschließend durch eine sogenannte Heidelandschaft. Von Heide ist aber nicht viel zu sehen.  
Es folgen weitere Teiche und wir kommen nach Uhyst. Wir fahren zum Ufer des Bärwalder Sees, einem ehemaligen Braunkohletagebau.  Um den See herum geht es nach Boxberg. Dort steht ein großes Kraftwerk.  
Jetzt wir es langweilig: der Radweg verläuft scheinbarendlos direkt neben einer viel befahrenen Straße zwischen einem Truppenübungsplatz und einem Tagebau.  Zuerst führen auch noch die Schienen einer Grubenbahn entlang der Straße, einen Zug sehen wir aber nicht.  
Keine Gelegenheit für eine Pause. Doch irgendwann hat auch diese Strecke ein Ende und wir kommen wieder zur Spree.
In Neustadt finden wir endlich eine Gelegenheit für eine Pause.
Weiter an der Spree entlang, am Kraftwerkskomplex "Schwarze Pumpe" vorbei kommen wir nach Spremberg. Bei Discounter nicht weit von Weg entfernt füllen wir unsere Getränkevorräte auf, dann fahren wir zur gebuchten Pension.


Spremberg: Schloss

Heute gehen wir mal wieder essen und danach machen wir einen Rundgang durch die Stadt. Da zur Zeit der DDR hier fast alle alten Gebäude durch Plattenbauten ersetzt wurden, gibt es nicht viel Sehenswertes.
Danach ist Ausruhen nach der langen Etappe angesagt.















Spremberg
Fahrtstrecke: 95km
Gesamt: 175km

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Donnerstag 08. Juni

Halb sechs, die Sonne scheint fast ins Bett. Die letzten Wolken lösen sich auf.
Ab sieben Uhr gibt es Frühstück, kurz danach sind wir im Frühstücksraum.
Um kurz nach acht fahren wir los. Es ist schon 14°C warm. Am Ufer der Spree entlang kommen wir zur Talsperre Spremberg an dessen Ufer wir weiterfahren. Der Weg verläuft in einigem Abstand zum Ufer, so dass wir das Wasser erst kurz vor den Damm sehen können.
Heute ist die Fahrt recht einfach, keine Berge und leichter Rückenwind.


Cottbus: Altmarkt

Die nächste Stadt ist Cottbus, Brandenburgs zweitgrößte Stadt. Der sehenswerte Teil der Stadt ist übersichtlich am Altmarkt versammelt. Wir laufen noch die Spremberger Straße entlang zum gleichnamigen Turm, dem Wahrzeichen der Stadt.


 

 

 

 

Spreewehrmühle bei Cottbus

Beim Weg aus der Stadt heraus machen wir an der Spreewehrmühle noch einen kurzen Stopp.












Gegen Mittag macht sich die Sonne rarer und der Wind frischt auf.
Wir radeln durch die Peitzer Teichlandschaft. Links und rechts nur Wasser!
In Peitz ändern wir unsere Fahrtrichtung von norden nach westen - von jetzt an haben wir Gegenwind. Auf dem Deich der Spree gibt es keinen Windschutz. Erst kurz vor Burg verlassen wir das Gewässer, das hier Nordumfluter heißt und den Spreewald vor Überflutungen schützen soll.  Die Spree hat sich inzwischen in viele Flussläufe aufgeteilt. Über einen alten Bahndamm der Spreewaldbahn erreichen wir Burg am Bismarckturm vorbei.


Burg: Spreehafen

Am Spreewaldhafen machen wir nochmal eine Pause. Die meisten Kähne sind abgedeckt - zur Zeit ist nur geringer Bedarf. An einem Stand mit Spreewaldgurken kosten wir eine mit Knoblauch und eine mit Meerrettich- Senf. Die sind richtig lecker!



Jetzt zum Endspurt nach Lübbenau. Kurz hinter Burg erwartet uns die erste typisch Spreewaldbrücke über einer der Fließe, wie die Bachläufe hier heißen. Eine Treppe mit Brettern links und rechts, um Fahrräder zu schieben. Mit unseren vollen Packtaschen eine Herausforderung. Ich wuchte mein Fahrrad mit dem linken Arm nach oben, rechts geht das noch nicht wieder. Auch Renates Rad bringe ich so über die Brücke. Zum Glück bleibt das für heute die einzige Brücke dieser Bauart.
Jetzt geht es fast nur noch durch bewaldetes Gebiet. Der Wind stört hier nicht mehr. Die Sonne zeigt sich jetzt auch wieder häufiger. Überall sind Wasserläufe, links, rechts und auch vor uns, die dann mit einer Brücke überwunden werden. Mit etwas Anlauf sind sie gut zu befahren.
In Lübbenau erreichen wir unsere Pension. Hier wollen wir drei Nächte bleiben. Unser Zimmer liegt in der ersten Etage. Es ist über eine Außentreppe zu erreichen und hat einen eigenen Eingang.
Trotz der langen Fahrt müssen wir nochmal mit den Fahrrädern los um einzukaufen. Der örtliche Kaufland ist riesig mit unüberschaubaren Angebot. Doch wir finden, was wir suchen.
Zurück im Zimmer ist dann Feierabend.

Lübbenau
Fahrtstrecke: 88+5km
Gesamt: 268km
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Freitag, 09. Juni

Heute ist ein Ruhetag. Wir wollen uns mal fahren lassen. So gehen wir nach dem reichhaltigen Frühstück zum Großen Spreewaldhafen und suchen uns von den angebotenen Kahnfahrten eine 3- Stunden- Tour nach Lehde aus.


Lübbenau: Großer Spreewaldhafen


Doch zuerst müssen wir noch etwas warten, da wir noch zu früh sind. Wir machen noch einen Rundgang um den "Hafen". Die Sonne scheint kräftig und es wird warm.
Um viertel vor zehn geht es dann los. Wir haben das erste Boot des Tages, das mit 22 Personen besetzt ist. Wir gleiten fast geräuschlos übers Wasser. Es ist fast nur das zwitschern der Vögel zu hören. Nach einer knappen Stunde erreichen wir Lehde. Da noch nicht viel los ist macht die Kahn- Führerin noch eine Runde durch den Ort. Viele Häuser sind nur über diese Kanäle zu erreichen. Morgen ist wohl Müllabfuhr. Viele Tonnen und gelbe Säcke liegen an den Stegen der Häuser.


Lehde: Kahn- Führerin in Tracht

Zurück am Freilicht- museum können wir dann das Boot verlassen. Wir haben eine Stunde Zeit, den Ort zu erkunden. Wir gehen jeweils ein Stück in verschiedene Richtungen, kehren dann aber immer wieder um. Bei den vielen Wasserläufen wissen wir nicht, ob es hier überhabt möglich ist, irgendeine Runde zu laufen.
Immer mehr Kähne erreichen den Ort, aber man ist hier auf viel mehr Menschen eingerichtet, was wir aber nicht wirklich erleben wollen.
Über andere Wasserläufe werden wir dann nach Lübbenau zurückgefahren.


Lübbenau: Kirchplatz

Wir erkunden den Ort zu Fuß und machen viele Pausen. Inzwischen ist es heiß geworden, wir suchen Schatten.
Am späten Nachmittag gibt es dann zwei kühle Radler in einem Biergarten.






Später essen wir dann in einem andern Lokal, wo wir auch draußen sitzen können. Die angekündigte Kaltfront kommt hier nicht an, die Sonne verschwindet zwar hinter Wolken, aber der Regen bleibt aus.

Lübbenau
Fahrtstrecke: 0km
Gesamt: 268km
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Samstag, 10. Juni

Lübbenau: Unterführung am Bahnhof

Noch ein Ruhetag, doch wir wollen hier eine Runde mit dem Fahrrad fahren.
Zuerst fahren wir zum Bahnhof. Dort ist die Rampe zur Unterführung mit lokalen Motiven schön bemalt.

















Anschließend fahren wir nach Raddusch und besichtigen die slawische Burg. Dieser Nachbau ist auf Grund von Ausgrabungen im Vorfeld eines Braunkohletagebaus entstanden. Die Ausstellung besteht aus einer Reise durch die Zeit in Bezug auf den Spreewald.


Raddusch: Slawenburg


Nachdem wir genug Museum hatten fahren wir nach Raddusch zurück und machen am Naturhafen wieder Pause. Hier liegt ein Kahn bereit und ein zweiter wird gerade fertig gemacht - aber Kundschaft ist hier noch nicht in Sicht.
Wir fahren weiter nach Burg, jedoch finden wir nicht sofort den direkten Weg. Nach einem kleinen Umweg erreichen wir den Spreewaldhafen in Burg. Heute ist hier deutlich mehr Betrieb als vorgestern. Wir sitzen eine ganze Zeit am Ufer und kosten wieder ein paar Spreewaldgurken. Diesmal kaufen wir auch ein ganzes Glas für unser Abendessen. Immer wieder fahren Kähne ab oder kommen wieder.


Burg: Bahnhof der Spreewaldbahn


Vom Hafen aus fahren wir zum alten Bahnhof der Spreewaldbahn. Heute ist hier eine Gaststätte, die gut besucht ist. Alte Reklametafeln und Abfahrtspläne hängen aus. Drinnen wird man per Gartenbahn bedient. Auf dem Gleis am Bahnhof  stehen noch alte Wagen. In einem befindet sich das Modell der Spreewaldbahn, das nach dem Einwurf von 50 Cent ein paar Runden dreht. In einem zweiten Wagen befindet sich die Einrichtung einer Schulklasse, mit Tischen, Bänken und einer Tafel.
Für den Rückweg nehmen wir den gleichen Weg wie vorgestern. Heute machen wir jedoch am Hafen in Leite eine Pause. Auch hier gibt es einen Kahn, mit dem Rundfahrten angeboten werden. Außerdem eine Gaststätte, an der wir Gurken und kühles Radler kaufen.
Zwischen Kanälen und Bäumen fahren wir weiter, machen jedoch heute noch einen Abstecher nach Lehde. Was für Menschenmassen auf diesem kleinen Flecken! Überall Kähne und Paddelboote - ein richtiges Gedränge. Zu unserer Überraschung finden wir eine freie Bank für eine weitere Pause.
Kurz nach der Weiterfahrt stellt Reante fest, dass ihr Hinterrad platt ist. Also Schlauch wechseln. Im Mantel war keine Ursache für das Loch zu entdecken. Entdeckt haben uns jedoch die Mücken, die die Behebung der Panne zur Qual machen. Die Nabenschaltung lässt sich nicht sofort wieder richtig einstellen. Wir fahren trotzdem weiter - die Schaltung kann später eingestellt werden.
An der Pension angekommen wird das erledigt. Dann fahren wir noch einkaufen.
Wieder zurück wird der Schlauch geflickt, dann ist wieder Feierabend.

Lübbenau
Fahrtstrecke: 51km
Gesamt: 319km
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Sonntag, 11. Juni

Heute soll es weiter gehen. Gegen neun Uhr fahren wir los. Es ist jetzt schon 20°C warm und es soll heiß werden.
Wir fahren Richtung Norden. Ein Frau stoppt uns winkend und macht uns auf einen Bienenschwarm aufmerksam, der hinter einer Kurve über unserem Weg schwärmt. Da wollen wir dann doch nicht durchfahren und erhalten von der Frau eine Umleitungsempfehlung.
Auf dem weiteren Weg liegt wieder mal eine typische Spreewaldbrücke, die Führung zum Schieben der Fahrräder befindet sich rechts. Also schiebe ich die Räder mit meinem ledierten rechten Arm hinauf, das hat schon mal geklappt. Beim Herunterführen von Renates Fahrrad gelingt es mir nicht das Rad mit den beiden Bremsen zu kontrollieren - mein Arm dankt das mir mit ähnlichen Schmerzen wie vor einer Woche. Ich muss mich ein paar Minuten erhohlen, ehe ich mein Fahrrad mit Renates Hilfe hinunter bringe.
Wir fahren weiter Richtung Lübben. An einer Kreuzung fahre ich langsamer, da ein Strauch die Schilder verdeckt. Renate hinter mir hat wohl einen Moment nicht aufgepasst und fährt hinten auf und stürzt. Ich habe das gar nicht richtig mitbekommen, da sie schnell wieder steht. Ich fahre mein Fahrrad zum Straßenrand und stelle es ab, irgendetwas klapperte in den Speichen. Renate ist nichts passiert, nur eine kaum sichtbare Schürfung. Vielleicht zeigen sich abends noch ein paar blaue Flecken. Das Fahrrad hat keinen Schäden genommen, die Packtaschen haben den Sturz abgefedert. Bei meinem Fahrrad sieht das anders aus: da klapperte doch was. Mein hinteres Schutzblech ist ca. 5cm fast abgerissen und die linke Haltestrebe ragt in die Speichen - das ist das Klappern! Ich trenne das fast abgerissene Schutzblech und verbiege die Haltestrebe so, dass sie nicht mehr in das Rad ragt. Der Tag fängt ja gut an!!


Lübben: Hafen Stadtmauer

Nun fahren wir nach Lübben hinein.

An einem der "Häfen" machen wir Pause. Auch hier werden verschiedene Kahnfahrten angeboten.









Durch die Stadt fahren wir zurück zum Spreeradweg. Der führt und weiter nach Norden wieder mal durch eine Teichlandschaft - kilometerlang. Jetzt sind wir im Unterspreewald.
In Schlepzig machen wir wieder Pause am örtlichen Hafen.
Noch ein kurzes Stück durch die Spreeniederung, dann fahren wir durch ein Waldgebiet daran entlang. Ein sandiger Weg mit einem schmalen Streifen am Rand, der fahrbar ist. Dann geht es über eine Straße, das Gelände wird offener und wir können ein wenig den Rückenwind spüren. Wieder im bewaldeten Gebiet umrunden wir den Neuendorfer See zu drei Vierteln und machen in Alt Schadow wieder Pause.
Weiter geht es jetzt nach Osten, meißtens nicht direkt an der Spree.


Briescht: Klappbrücke

In Briescht gibt es eine Klappbrücke. Diese wurde 1992 nach einem historischen Vorbild erbaut. Dann gibt es keine Besonderheiten mehr.  











Der Weg erreicht die B87 und folgt dieser bis Beeskow. Nur eine Schleife um einen See bringt noch etwas Abwechslung.

 

Beeskow: Luckauer Tor

Heiß ist es schon lange und uns dürstet nach einem kühlen Radler - haben wir aber nicht!
Wir erreichen das gebuchte Hotel. Heute ist Ruhetag, doch es gibt ein Schließfach mit dem Schlüssel.
Am Eingang zur Stadt gibt es einen Griechen. Der hat Radler und was zum Speisen. Danach machen wir einen Stadtrundgang entlang der Stadtmauer und zur Spree.
Zurück im Hotel versuche ich ein Zimmer für morgen zu finden. In Erkner finde ich nichts, in Fürstenwalde werde ich fündig - also gibt es Morgen nur eine kurze Etappe.
Meine Bemühungen für Berlin ein Quartier zu bekommen bleiben ohne Erfolg. Den Feiertag nutzen eben viele zu einen Kurzurlaub. Ich werde es morgen früh wieder versuchen.

Beeskow
Fahrtstrecke: 86km
Gesamt: 405km
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Montag, 12. Juni

Es hat wohl die ganze Nacht lang immer wieder Schauer gegeben. Auch am frühen Morgen fallen noch ein paar. Es soll trotzdem heute wieder schön werden und zum Glück nicht so heiß wie gestern.
Wir haben Zeit und frühstücken heute später. Vorher rufe ich noch bei der Tourist Information in Köpenick an. Der Mitarbeiter verweist mürrisch auf den Online Buchungsdienst. Nachdem ich ihm erklärt habe, dass mir das nicht weiterhilft, weil ich nicht ständig online bin und dort weder Adresse noch eine Telefonnummer gelistet ist, verspricht er mich kurzfristig zurückzurufen. Keine zehn Minuten später kommt der Rückruf. Ich soll mich jedoch selbst sofort mit dem Hotel in Verbindung setzen, da das das letzte Zimmer dort sein soll. Gut, mache ich. Es stellt sich jedoch heraus, dass das eigentlich ein Einzelzimmer ist, wenn auch mit einem großen Bett - da ist wohl irgendwo Information verloren gegangen. Sei es drum, wir nehmen das Zimmer, wird schon irgendwie gehen. Das Zimmer ist auch nur bis Samstag frei, Sonntag wäre unser Wunsch gewesen. Wenn noch was frei werden sollte, können wir eventuell umziehen.  
Na gut, doch jetzt erstmal frühstücken! Gutes Buffet und wir wissen nicht, was wir alles probieren wollen.
Gut gestärkt starten wir unsere Kurzetappe. Durch einen Wald mit Kiefern und Birken fahren wir parallel zum Fluss nach Norden. Wir sehen die Spree aber nur selten, da sie sich durch die Landschaft schlängelt. Wir fahren langsam, Pausen sind jedoch selten, da es keinen passenden Pausenplatz gibt.


Oder- Spree- Kanal: Kersdorfer Schleuse

Bei Neubrück passieren wir eine Klappbrücke über die Spree und kurze Zeit später treffen wir auf den Oder- Spree- Kanal. An der Kersdorfer Schleuse wird gerade ein Freizeitboot geschleust. Doch wieder keine Bank für eine Pause.




Wir fahren über eine Brücke auf die andere Flussseite und dort finden wir endlich eine Sitzgelegenheit. Wir bleiben jedoch nicht lange, da sich viele Mücken für uns interessieren. Also weiter.
Wir fahren am Dehmsee vorbei, sehen davon jedoch nur wenig, da der Baumbestand sehr dicht ist. In der nächsten Ortschaft, Berkenbrück, fahren wir zum Fluss hinunter. Hier können wir eine lange Pause machen. Der auffrischende Wind lässt die Temperatur geringer erscheinen. Nun das letzte Stück bis Fürstenwalde. Es geht gegen den Wind, doch im Wald merken wir davon nicht viel.


Fürstenwalde: Altes Rathaus

In der Stadt soll es ein Eis für uns geben. Renate bleibt am Markt bei einem Brunnen sitzen und ich mache mich auf die Suche. Hier am Markt gibt es kein Eis. Ich laufe durch zwei Einkaufs- zentren - nichts. Dann sehe ich in der Ferne eine große Eistüte auf dem Bürgersteig - also hin. Den Laden hätte ich von außen nie für ein Eis- Cafe gehalten. Ich bestelle zwei Eisbecher aus der Karte zum mitnehmen - das scheint hier auch nicht üblich zu sein.
Die paar Sehenswürdigkeiten der Stadt haben wir bald erledigt. Bei der Pension soll gegen fünf Uhr jemand sein. Wir haben also noch Zeit und warten an verschiedenen Orten, bis uns jeweils der Wind vertreibt.


Fürstenwalde: Wasserturm am Bahnhof

Kurz nach vier fahren wir einkaufen und anschließend zur Pension.
Den Hinweis an der Tür, auf einen Eingang um die Ecke, können wir nicht richtig deuten. Also rufe ich die Nummer wieder an und bekomme Aufklärung: es ist der Eingang im Hinterhof des nächsten Hauses gemeint. Dort kann man uns weiterhelfen. Ein Pole, der erst ein paar Wochen in Deutschland ist, verwaltet zur Zeit die Zimmer, die in umgebauten Wohnungen eingerichtet sind - alles noch recht neu. Das Zimmer ist gut, mit Blick auf einen Flussarm der Spree. Dazwischen liegt aber eine vielbefahrene Straße.
Ende einer Bummeltour.





Fürstenwalde
Fahrtstrecke: 43km
Gesamt: 448km
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Dienstag, 13. Juni

Nachts hat es mal wieder ein paar Tropfen geregnet, doch Morgens scheint die Sonne schon wieder. Es soll aber nicht so bleiben.
Wir erhalten ein reichhaltiges Frühstück mit blassen Gummibrötchen. Wir sind wohl die einzigen Gäste in dieser Pension.
Nach dem Frühstück ist die Sonne hinter Wolken verschwunden und der Wind hat aufgefrischt - also Gegenwind!
Es geht durch bewaldetes Gebiet an der Spree entlang. In Mönchwinkel machen wir eine erste Pause am Fluss. Ein paar Paddler kommen vorbei. Als der Wind zu unangenehm wird, fahren wir weiter. Es geht wieder durch Wald, Kiefernwald. Hier spüren wir den Wind nicht. Dann geht es im Zickzack- Kurs zwischen kleinen Dörfern durchs Tal. Anschließend folgt eine längere gerade Strecke, gegen den Wind. Dann wieder Wald.

Wir überqueren den Berliner Autobahnring und erreichen die Stadt Erkner. An der Gerhart- Hauptmann- Villa machen wir wieder Pause. Hier ist es einigermaßen windgeschützt.


Großer Müggelsee

Der weitere Weg führt am Dämeritzsee vorbei, wieder durch Wald zum Müggelsee, ertst em Kleinen und dann den Großen. Wir fahren lange am See entlang, ohne ihn wirklich zu sehen. Am Westufer finden wir dann doch noch eine windgeschützte Bank am Ufer.


Am Spreetunnel, der nur für Fußgänger ist, schauen wir schon mal auf die andere Spreeseite, wo nicht weit entfernt bei Friedrichshagen, einem Stadtteil von Köpenick, unser reserviertes Zimmer sein müsste.
Doch zuerst geht es nochmal durch Wald nach Köpenick. Die Stadt begrüßt und DDR- typisch mir riesigen Plattenbauten. Doch wir wollen in die Altstadt. Rathaus, Schloss, Dahme- und Spreeufer sind unser Ziel.


Köpenick: Rathaus


 

 

 

 

Köpenick: Denkmal des Hauptmanns vor dem Rathaus

Die Altstadt verlassen wir dann später über den Katzengabelsteg, der hier die Spree überspannt. Über Straßen in Ufernähe erreichen wir das Hotel in einem Wassersportzentrum an der Spree. Wir bekommen ein Zimmer im Erdgeschoss mit eigenem Zugang, die Fahrräder einen Raum, zwei Türen weiter.  Für ein Einzelzimmer ist der Raum doch recht groß und das Bett bietet auch für uns zwei ausreichend Platz.  
Das Hotel liegt im Stadtteil Friedrichshagen und nach den Duschen machen wir uns auf den Weg ins "Zentrum". Dieses besteht nur aus einer langen Straße zwischen Spree und Bahnhof. Wir laufen einmal hin, schauen uns am Bahnhof um, und laufen wieder zurück zur Spree.


Dort liegt die Gaststätte zum Braustübl. Hier essen wir.
Beim Discounter gegenüber kaufen wir danach noch Getränke für die nächsten Tage, dann laufen wir zum Hotel zurück.


Berlin Köpenick
Fahrtstrecke: 61km
Gesamt: 509km
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Mittwoch, 14. Juni


Wir wollen Berlin von hier aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Hier im Hotel können wir 3- Tages Karten (Berlin Welcome Card) erwerben.
Also los, das Wetter ist gut, kein Regen angesagt.
Wir fahren mit der Straßenbahn nach Köpenick. Dort müssen wir  wir wegen einer Baustelle ca. 200m zum S- Bahnhof laufen. Am Ostkreuz müssen wir nochmal umsteigen, um zum Alexanderplatz zu kommen.
Jetzt geht es zu Fuß weiter. Erst zur Weltzeituhr, dann geht es zum Fernsehturm. Es ist noch früh und die Warteschlange ist kurz. Nur ehe wir reindürfen gibt es Kontrollen wie am Flughafen: Hosentaschen entleeren, Gepäck durchleuchten und Fototermin, gegen den wir uns vergeblich wehren. Aber dann dürfen wir doch noch rauf -  Aufzug fahren, ca. 200 m in 40 Sekunden.
Es herrscht zwar keine super Fernsicht, aber die Stadt ist gut zu übersehen.
Wieder unten geht es zu Fuß ins Nikolaiviertel. An der Spree sitzen wir einige Zeit in Ufernähe.

Danach wollen wir zum naheliegenden Dom. Doch auf dem Weg dorthin wird zur Zeit gebaut - U5 - kein Durchkommen, weder an der Spree, noch durch den angrenzenden Park. Wir müssen fast bis zum Funkturm zurück, um dann über eine Parallelstraße zum Dom zu kommen.

Jetzt machen wir noch einen Abstecher zum Hackescher Markt, dann geht es zurück zum Schloßplatz mit dem Alten Museum und dem Dom.


Berlin: Dom


Inzwischen ist es sehr warm geworden und wir laufen die Straße "Unter den Linden" entlang bis zum Bebelplatz. Hier an der Humboldt Universität biegen wir ab zum Gendarmenmarkt. Die markanten Gebäude dort sind die Französische Friedrichstadtkirche, das Konzerthaus und der Deutsche Dom.

Zurück "Unter den Linden" erreichen​ wir den Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor. Hier sind jede Menge Touristen unterwegs - ja gut, wir sind ja auch solche.


Berlin: Brandenburger Tor


Unser weiterer Weg führt uns am Reichstag und Bundeskanzleramt vorbei zur Spree. Dort liegt das Haus der Kulturen, auch "schwangere Auster" genannt.
Durch die Parkanlagen laufen wir zum Platz "Großer Stern" mit der Siegessäule. 288 Stufen sind es rauf und auch wieder runter, doch die Aussicht lohnt trotz des warmen Wetters.
Am Schloss Bellevue vorbei sind wir wieder an der Spree. Nun sind wir genug gelaufen und gehen zum nächstgelegenen S- Bahnhof.
Wir fahren nach Lichtenberg, wo Renate in der Gudrunstraße sehen will, wie es dort heute aussieht. Sie hatte dort vor über 30 Jahren (DDR- Zeit) Verwandtschaft wohnen.
Viel erkennt sie nicht wieder. Jetzt gibt es hier aber ein griechisches Restaurant mit schattigen Biergarten. Wir nehmen einen Salatimbiss und Radler - das tut gut, und endlich mal etwas länger sitzen.


Berlin: Hauptbahnhof

Zurück am Lichtenberger​ Bahnhof fahren wir mit der S- Bahn zum Berliner Hauptbahnhof, um uns diesen Glaspalast mal anzusehen.









Jetzt soll aber Feierabend sein. Wir fahren mit der S- Bahn über das Ostkreuz nach Köpenick.

Wir laufen zur Straßenbahnhaltestelle und nehmen die nächste Bahn, auf der Wasserwerk steht. Doch durch die Baustelle in Friedrichshagen, fährt die Bahn nicht an unserem Hotel vorbei, sondern wir landen am Bahnhof in Friedrichshagen.
Von dort gibt es einen Schienenersatzverkehr durch den Baustellenbereich, den wir nutzen. Die letzte Strecke zu unseren Hotel am Wassersportzentrum müssen wir dann doch wieder laufen.
Jetzt ist aber wirklich Schluss, die Füße brauchen Erholung.

Berlin Köpenick
Fahrtstrecke: 0km
Gesamt: 509km
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Donnerstag, 15. Juni


Unser zweiter Tag in Berlin soll für die Füße nicht so anstrengend sein.
Wir wollen heute eine längere Stadtrundfahrt mit einem Boot machen.
Der Weg in die Stadt verläuft wie gestern: mit der Straßenbahn nach Köpenick und mit S- Bahnen über Ostkreuz zum Alexanderplatz. Wir hatten gestern gesehen, dass an der Schiffsanlegestelle am Dom Schifffahrten angeboten werden. So laufen wir dorthin. Wir sind aber wieder einmal zu früh, das Boot fährt erst um halb eins und nicht von hier, sondern von der Friedrichstraße.
Also haben wir noch Zeit. Mauerreste wollten wir noch gucken. So fahren wir zum Ostbahnhof und laufen an der East Side Galery entlang, dem längsten Stück noch erhaltener Berliner Mauer.


Berlin: East Side Galery


Hier kommen wir zu einer weiteren Schiffsanlegestelle. Von dort aus wird in 20 Minuten eine drei- stündige Rundfahrt angeboten. Das machen wir.
Das Schiff fährt zuerst durch den Landwehrkanal und dann über die Spree durch die Innenstadt bis zur Jannowitzbrücke.


Berlin: Ruine des Anhalter Bahnhofs

Jetzt wollen wir zum Anhalter Bahnhof, um zu sehen, wie diese Ruine heute aussieht.

Der Fahrweg über den Alexanderplatz ist allerdings wegen Sperrung der Bahnstrecke nicht möglich. Hier wurde ein verdächtiger Koffer gefunden, wie wir abends erfahren. So fahren wir mit der U- Bahn bis zur Hermannstraße am S- Bahn Ring, mit der S- Bahn dann zum Südkreuz und anschließend zum Anhalter Bahnhof. Die Ruine sieht noch aus wie wir sie kennen, doch auf dem ehemaligen Gleisfeld dahinter   gibt es inzwischen einen Sportplatz.

 

Berlin: Checkpoint Charlie

Unsere weitere Grenztour führt uns zum Checkpoint Charlie. Was für ein Rummel hier! Sehr viele Menschen, vor allen Dingen Bustouristen  und viele Amerikaner .




 




Berlin: Checkpoint Charlie



Die nächste Station ist ein Wachturm an der

Erna- Berger- Straße.

Dieser kleine Turm ist inzwischen von zwei Bäumen eingerahmt, die größer sind als er.





Nun sind wir doch wieder mehr gelaufen als geplant. So fahren wir vom Potsdamer Platz zur Friedrichstraße und anschließend nach Lichtenberg, in die Gudrunstraße, wo wir gestern schon waren. Hier ist es ruhig, keine Touristen. Beim Griechen gibt es erfrischenden Radler zum Essen.
Der Rückweg wird dann ohne Umwege ausgeführt. Mit der S- Bahn über Ostkreuz nach Köpenick und mit der Straßenbahn weiter zum Wassersportzentrum.

Berlin Köpenick
Fahrtstrecke: 0km
Gesamt: 509km
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Freitag, 16. Juni

Heute ist zum ersten Mal in unserem Urlaub Regen auch tagsüber angesagt.
Für heute haben wir uns  eine Führung durch die  Berliner Unterwelten und den S- Bahn Ring vorgenommen. Da ist es dann nicht so schlimm, wenn es Schauer gibt.
Los geht es also mit der Straßenbahn nach Köpenick und mit S- Bahnen zum Ostkreuz. Unterwegs gibt es schon den ersten kräftigen Schauer. Bei Umsteigen zum Gesundbrunnen werden wir schon etwas nass.
Am Bahnhof Gesundbrunnen angekommen finden wir die Verkaufsstelle für die Unterwelten Touren. Sie wird erst um zehn Uhr geöffnet, doch schon jetzt hat sich eine Schlange gebildet - 10 bis 15 Menschen, wir stellen uns an. Zum Glück regnet es nicht mehr. Kurz nach zehn haben wir dann unsere Karten, die Führung beginnt um 12 Uhr - wir haben noch etwas Zeit.


Berlin: Bernauer Straße

Wir nehmen die U- Bahn zur Bernauer Straße. Auch dort gibt es eine Gedenkstätte an die Berliner Mauer.
Doch außer der deutschen Geschichte finden wir noch etwas anders: einen Bus aus der Heimat. Wir wissen, dass Konni, eine Nachbarin, zur Zeit mit einer Busreise hier ist. Wie der Zufall nun will treffen wir sie. Was für eine Überraschung, Berlin ist eben doch nur ein Dorf.


Die U- Bahn bringt uns zurück zum Gesundbrunnen, von dort beginnt bald die Führung in die Berliner Unterwelten "U- Bahn, Bunker, Kalter Krieg". Eine sehr interessante Zeitreise in die deutsche Geschichte mit dem Besuch von zwei Bunkeranlagen, eine davon ist eine fast normale U- Bahn Station.


Berlin: Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche

Nach der Führung wollen wir zum Ku- Damm. Wir nehmen also die S- Bahn zur Friedrichstraße, dann eine U- Bahn zum Hallescher Tor und eine weiter U-Bahn, der U1, die hier oberirdisch verläuft, zum Kurfürstendamm.
Dort angekommen regnet es immer wieder. Die Straße ist  heute schon für den normalen Verkehr gesperrt. Morgen finden hier die Classic Days statt, eine Oldtimer Show.












Wir laufen weiter bis zu einer U- Bahn Station. Von dort fahren wir zum Bahnhof Jungfernheide. Hier beginnen wir eine S- Bahn Ring Runde (S42) gegen den Uhrzeigersinn einmal rund um die Stadt und dann nochmal weiter bis zum Westkreuz. Jetzt wollen wir zurück und nehmen eine andere S- Bahn quer durch die Stadt zum Ostkreuz (S75), eine weitere nach Köpenick und die Straßenbahn zum Wassersportzentrum.

Berlin Köpenick
Fahrtstrecke: 0km
Gesamt: 509km
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Samstag, 17. Juni

Die Regenschauer haben aufgehört. Es ist bewölkt und der Wind ist wieder wach - Gegenwind.
Wir verlassen heute Köpenick. Wir wollen quer durch die Stadt zur Mündung der Spree. Wir fahren in die Köpenicker Altstadt. An der Brücke über die Dahme finden wir die Markierung des Spreeradweges wieder.
Es geht zum Teil durch bewaldetes Gebiet. Zwischen Wuhlheide und Treptow setzen wir mit einer kleinen Fähre über die Spree.

Noch eine kurze Strecke dann tauchen wir in den Großstadtverkehr ein. Über die Elsenbrücke wechseln wir wieder auf das rechte Ufer. Jetzt fahren wir an der East Side Galery entlang - hier waren wir vorgestern schon.

Am Ostbahnhof vorbei wechseln wir am Bahnhof Jannowitzbrücke wieder die Flussseite. Auf der Spreeinsel am Neubau des Schlosses vorbei erreichen wir den Schoßplatz.
Durch die U- Bahn Großbaustelle gibt es hier keine Wegezeichen mehr. So fahren wir die Straße Unter den Linden entlang bis zu Brandenburger Tor.
Was für Menschenmassen! In Schrittgeschwindigkeit fahren wir durch das Tor.
Wegen eines Radrennens sind hier die Straßen mit Absperrgittern blockiert. Ein paar Durchlässe gibt es aber noch. Langsam fahren wir zum Reichstag. Was war das doch vor drei Tagen noch "leer" hier! Am Rand des Platzes machen wir Pause. Immer wieder kommen große Menschengruppen aus Richtung Hauptbahnhof und strömen zum Brandenburger Tor.

Von hier an ist der Stadtteil Spandau ausgeschildert. Doch statt dem Verlauf der Spree zu folgen, werden wir am Berlin- Spandau- Kanal entlang geführt. Der Weg führt über den Invalidenfriedhof, der durch die Mauer geteilt war. Reste sind noch erhalten.

Wir sind also viel weiter nördlich unterwegs, als wir eigentlich wollten. So treffen wir die Havel nicht in Spandau sondern 5 km nördlicher in Hakenfelde. Die Gebäude der Spandauer Innenstadt sehen wir also nur aus der Ferne.


Nieder Neuendorf: Grenzturm

Jetzt geht es dann am Ufer der Havel entlang nach Norden. Wir passieren wieder mal die Grenze, diesmal nach Brandenburg. Auch hier sind Gedenktafeln mit Bildern und Geschichten zu diesem Grenzabschnitt aufgestellt. In Nieder Neudorf ist auch noch ein Wachturm erhalten.





Wir kommen nach Henningsdorf. Dort fahren wir lange am Werksgelände von Bombardier entlang. Neue Doppelstockwagen warten hier auf ihre Auslieferung.
Jetzt gibt es wieder Wald, der den Wind etwas abhält. Aber inzwischen scheint die Sonne häufiger, der Wind ist wärmer.
Über Birkenwerder erreichen wir Oranienburg, unser Ziel für heute. Unser Hotel liegt gegenüber von einem Discounter, das macht das Einkaufen einfacher.


Oranienburg: Drachenbootrennen auf der Havel


Anschließend laufen wir noch in die Stadt. Auf dem Schlossplatz und drumherum ist Stadtfest, auf der Havel finden Drachenbootrennen statt. Wieder Menschenmassen! Nachdem wir uns umgeschaut haben, gehen wir zum Hotel zurück.

Oranienburg
Fahrtstrecke: 70km
Gesamt: 579km
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Sonntag, 18. Juni

Strahlend blauer Himmel, es soll heute warm werden. Wir kaufen noch frische Gebäckstücke für unterwegs beim Bäcker gegenüber, der heute morgen schon auf hat.
Wir fahren am Lehnitzsee entlang und später am Oder- Havel- Kanal. Bei Grabowsee verlässt der Weg den Kanal und führt parallel zu ihm fast schnurgerade durch Wald. Vor Liebenwalde kreuzen wir wieder den Kanal und fahren in die Stadt. Am Rathaus machen wir Pause. Noch lässt es sich in der  Sonne aushalten.
Von Liebenwalde geht der Weg dann schnurgerade nach Norden immer am Vosskanal entlang. So kommen wir schnell voran. Zehdenick ist der nächste Pausenort. Hier nehmen wir zum ersten Mal für heute die Havel wahr, ganz schön klein geworden.

 

Ziegeleipark Mildenberg: Ringofen


Ziegeleipark Mildenberg: Radwanderzeichen

Jetzt schließt sich im Norden eine Teichlandschaft an. Mittendrin der Ziegeleipark Mildenberg. Die Ziegelei wurde nach der Wende stillgelegt, doch ist hier alles als Museum gut erhalten geblieben. Dazu gehört auch ein ausgedehntes Netz von Feldbahnen. Hier werden auch Rundfahrten angeboten.














Nach einer längeren Pause fahren wir weiter. An weiteren Teichen und Seen entlang erreichen wir Dannenwalde mit seiner kleiner achteckigen rosa Kirche.
Durch Wald kommen wir in Bredereiche wieder mal an die Havel. Inzwischen ist das Gelände welliger geworden. Es ist nicht mehr so eben wie bisher, sondern nun geht es auf und ab.

Himmelpfort: Weihnachtsstube


So führt der Weg weiter nach Himmelpfort. Wir werfen einen Blick in das Haus des Weihnachtsmanns und setzen uns anschließend zu einem Radler in den angrenzenden Biergarten.



Nun zum Endspurt. Wieder durch Wald kommen wir nach Fürstenberg, wo wir ein Hotelzimmer bestellt haben. Den Schlüssel gibt es per Zahlencode aus einem Kästchen neben der Tür.
Nach dem Duschen gehen wir zum Essen in die Stadt.

Fürstenberg / Havel
Fahrtstrecke: 79km
Gesamt: 658km
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Montag, 19. Juni

Wir wissen heute bei der Abfahrt noch nicht, wo wir abends sein werden. Es ist heißes Wetter angesagt und es gibt kaum Wolken.

Zuerst gehen wir einkaufen, Getränke und Abendessen - wer weiß, ob es am Zielort irgendetwas gibt. Die Sachen werden möglichst tief in den Packtaschen verstaut, damit sie unter der Hitze möglichst wenig leiden.

Wir fahren nach Westen durch bewaldete hügelige Endmoränenlandschaft. Schon jetzt hat Renate es nicht leicht mit den Hügeln.

Schon in Strasen machen wir eine erste Pause. Zum Glück ziehen immer wieder Wolken durch - heiß wird es aber trotzdem.

Das nun folgende Teilstück wird noch anspruchsvoller: zusätzlich zu den Hügeln führt der Weg nun unbefestigt durch Wald und über grobes Kopfsteinpflaster durch verschlafene Orte, in denen die Zeit scheinbar stehengeblieben ist.


Wesenberg: Marktplatz mit den Werlestuben

So erreichen wir Wesenberg. Am Ortseingang machen wir wieder Pause. Dann rollen wir weiter in den Ort. Am Marktplatz wollen wir uns nochmals setzen. Viele schattigen Bänke stehen um eine Baumgruppe herum. Doch die Pause hier wird uns vergrault. Überall laufen recht große schwarze Ameisen herum, die auch sofort unsere Beine entdecken. Die krabbeln zwar nur, aber angenehm ist das nicht. An einer Hauswand gegenüber ist es dann frei von Ameisen. Vor der Weiterfahrt fahren wir noch zu den Überresten der Burg.

Am Woblitzsee entlang geht es nun - ab weiter Auf und Ab. An der nächsten Weggabelung entscheiden wir uns dann den Havel- Radweg zu verlassen und nach Neustrelitz zu fahren. Es ist zwar noch recht früh, doch auf Grund der Temperatur wollen wir dort bleiben. Der Weg dorthin geht größtenteils über Straßen - aber weiter Auf und Ab.
In Neustrelitz hilft uns die Touristeninformation bei der Suche nach einem Zimmer, das recht schnell gefunden und bezogen ist.


Neustrelitz: Schlossgarten

Jetzt haben wir fast den ganzen Nachmittag noch Zeit den Marktplatz mit den acht sternförmig abgehenden Straßen und den Schlosspark zu erkunden. Dort finden wir auch mal eine Sitzgelegenheit im Schatten.







Neustrelitz: Zierker See



Am Ufer des Zierker Sees gibt es dann auch noch gut gekühltes Radler für uns.




Neustrelitz
Fahrtstrecke: 48km
Gesamt: 705km
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Dienstag, 20. Juni

Die Sonne scheint zum Aufstehen ins Zimmer. Der Tag soll wieder schön werden und zum Glück nicht wieder so heiß wie gestern.

Wir werden nicht den Weg von gestern nehmen, um wieder zum Havel- Radweg zu kommen. Wir haben uns eine Querverbindung ausgesucht. Diese führt wieder durch lichte Kiefernwälder über zum Teil unbefestigte Wege. Auch Sand ist als Bodenbelag wieder mal dabei - ganz schön anstrengend. Die letzten beiden Kilometer ist es dann ein asphaltierter alter Bahndamm - eine Wohltat.


Havelquelle

Bei Kratzeburg haben wir dann den Radweg wieder erreicht. Nun sind wir schon fast im Quellgebiet der Havel. Noch ein paar Kilometer durch Wälder und Felder, natürlich nicht ohne Steigungen und Gefälle. Dann wieder einen unbefestigten Waldweg zur offiziellen Quelle. Ein mikriger Quelltopf. Da kommt kaum Wasser raus! Es hat lange nicht geregnet. Eigentlich wird die Havel durch die vielen Seen ringsum gespeist, doch der Mensch braucht einen definierten Ort, den er Quelle nennt.

Havelquelle: Übersichtskarte des Radweges

Doch nun weiter. Der nächste Ort ist Ankershagen, in dem der Forscher Heinrich Schliemann einen Teil seiner Kindheit verlebt hat. Vor dem Museum steht dann halt auch ein Trojanisches Pferd.
Der Radweg folgt jetzt der Grenze des Müritz Nationalparks, meist auf verkehrsarmen Nebenstraßen. Das macht das Fahren einfacher. In diesem offenen Gelände weht der Wind ungehindert, mehr oder weniger von vorne. Da aber auch die Sonne scheint, ist der Wind nicht kalt.
Wir kommen an eine eingleisige Bahnstrecke und folgen dieser. Die Strecke ist gut in Schuss, lauter neue Schellen. Doch Personenverkehr gibt es hier nicht. Wo diese Strecke auf die Hauptstrecke Neustrelitz - Waren trifft machen wir Pause. Zu unserem Glück kommt eine schwere Diesellok mit vielen Flachwagen und fährt die Strecke entlang. Welche Ware soll den hier transportiert werden?
Die letzten Kilometer gehen wieder durch Wald, bevor wir Waren an der Müritz erreichen. Das "Hotel am Bahnhof" ist schnell gefunden und wir haben unser Zimmer.
Wie der Name schon sagt, liegt das Hotel in Bahnhofsnähe. Wenn ein Güterzug vorbeifährt vibriert das Bett.


Waren an der Müritz


Wir gehen in die Stadt und an die Uferpromenade am See. Heute gehen wir mal wieder essen.
Zurück im Hotel gibt es die Antwort auf unsere Frage. Die Diesellok kommt mit den Flachwagen zurück, voll mit frischen Schwellen beladen.
Später sehen wir den Zug noch, wie er Waren mit einer E- Lok bespannt in Richtung Neustrelitz verlässt.

Waren / Müritz
Fahrtstrecke: 58km
Gesamt: 763km
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Mittwoch, 21. Juni

Und schon wieder scheint die Sonne morgens ins Bett. Es ist jedoch nicht so warm wie gestern.
Wir wollen von hier aus auf dem Radweg Mecklenburgische Seen weiterfahren. Der Weg führt uns am Ufer der Müritz entlang. Es geht über Stock und Stein, wenig befestigte Abschnitte. Wieder Mal eine anstrengende Sache, da der Weg auch immer wieder hoch und runter führt. Der Weg ist gut ausgeschildert. Es sind aber auch so viele Radfahrer auf der Strecke unterwegs, dass wir den Weg nicht verfehlen können.


Röbel

Wir erreichen Röbel am Südufer des See. Hier machen wir eine längere Pause.
In Röbel verlassen wir den See und sind nun ganz alleine unterwegs. Wieder unbefestigter unebener Waldboden - Renate hat es ganz schön schwer! Dazu die bekannten grob gepflasterten Ortsdurchfahrten. Wir und unser Gepäck werden ordentlich durchgeschüttelt.


Und dann dieses Schild: Naturbelassener Radweg Radfahrer bitte absteigen! Fahren auf eigene Gefahr! --- klingt ja positiv, ist es aber nicht.

Was folgt ist ein Feld- und später ein Waldweg mit zwei sandigen Spuren und ein wenig Gras in der Mitte. Und so etwas wird hier als Fernradweg angeboten - eine Zumutung, wirklich kaum befahrbar. Aber wer will schon zwei Kilometer sein Fahrrad mit Gepäck schieben? Das kostet Kraft!


Anschließend folgt eine kleine Verschnaufpause am Ufer des Stuerschen Sees. Dann geht es einen holprigen Waldweg hinab zum Plauer See. Ein kurzes Stück an Wasser ist neu gepflastert. Doch dann ist wieder Schluss! Durch fehlende Beschilderung verlieren wir den Weg und fahren / schieben einen steilen Waldweg bergauf. Jetzt reicht es uns! Wir suchen die parallel verlaufende Bundesstraße und fahren darauf fast bis Plau. Das letzte Stück des Weges gibt es wieder einen Weg am Wasser.
In Plau müssen wir noch einkaufen, dann fahren wir zur Pension am westlichen Stadtrand.
Abends laufen wir noch eine Runde durch die Stadt und am Kanal entlang.


Plau am See: Hubbrücke


Plau am See
Fahrtstrecke: 78km
Gesamt: 841km
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Donnerstag, 22. Juni

Die Sonne scheint zum Frühstück. Wir können draußen sitzen.
Das Ziel für heute ist noch nicht klar. Wenn die Wege wieder so sind wie gestern, werden wir nicht weit kommen. Für den Nachmittag sind Gewitter mit möglichen Unwettern angesagt.
Wir fahren los. Es geht über asphaltierte Wege, es läuft gut. Im Norden steht eine Wolkenwand, aber der Wind kommt ja aus Süden und bläst leicht dagegen.
In Lübz machen wir Pause. Die Sonne ist inzwischen wieder richtig warm.

Lübz: Brücke am Markt


Beim Weiterfahren beobachten wir weiter die Wolkenwand. Es donnert. Zuerst fahren wir noch nach Westen, danach durch bewaldetes Gebiet nach Süden. Hier ist es so dunkel, dass sich die Fahrrad- Beleuchtung einschaltet.

Als wir nach Parchim hinein fahren fängt es leicht an zu tropfen. Wir suchen eine Gelegenheit uns unterzustellen. Hier gibt es nicht wirklich was, noch nicht einmal ein Wartehäuschen an einer Bushaltestelle. Wir umrunden die Innenstadt zur Hälfte und finden endlich ein solches Häuschen.


Parchim: Wolken eines Gewittersturms


Die Wolken bauen sich in markanten Streifen vor uns auf und es beginnt mehr zu regnen, auch wird es windig. Wir ziehen kurz entschlossen um. Wir sind direkt vor einer Sparkasse, die einen breiten Bogengang vor dem Eingang hat. Hier suchen jetzt einige Menschen Schutz. Der Wind wird zum Sturm und es schüttet wie aus Eimern. Ein paar Blitze schlagen in unmittelbarer Nähe ein, das ist laut. Da haben wir gerade noch Mal Glück gehabt. Wir bleiben hier 1 1/2 Stunden, bis der Regen aufgehört hat.
Wieder geht es nach Westen, immer in der Nähe der Elde- Müritz- Wasserstraße. Auf den Straßen stehen große Pfützen, kleine Teiche. Die Autos fahren kräftig mit Wasser spritzend hindurch. Aber alle fahren langsam, wenn sie an uns vorbeikommen.
Ein Teilstück des Radweges, das über unbefestigten Weg direkt am Kanal entlang geht, umfahren wir, da wir diesen nassen Weg jetzt nicht fahren wollen. Die Wolkenwand ist im Süden noch zu sehen. Wieder Mal ein Fall, dass Gewitter gegen den Wind ziehen können. Die Sonne kommt wieder heraus, es wird wieder warm.
Das letzte Teilstück führt wieder an einer Teichlandschaft zur Zucht von Karpfen vorbei. Wir erreichen Neustadt-Glewe und wollen hier bleiben. Wir fahren den Schilder eines ausgeschilderten Hotels nach.

An einem Gebäude wie ein Mietshaus steht Hotel. Ringsum ist fast nur Industriegelände. An der Rezeption ist niemand, aber drei Telefonnummern. Bei der Zweiten habe ich Erfolg. Ich werde zu einem Schließfach gelotzt. Mit dem übermitteln Zahlencode kann ich es öffnen und habe nun einen Zimmerschlüssel.
Das Zimmer ist einfach, sauber und preiswert.  Hier wohnen wohl viele Ausländer, wahrscheinlich Polen.


Neustadt- Glewe: Alte Burg

Da wir ein Stück außerhalb des Ortes wohnen fahren wir später mit dem Fahrrad in den Ort, wo wir mal wieder essen gehen. Die Sonne scheint immer noch, wir sitzen wieder draußen. Aber langsam verschleiert sich die Sonne wieder.






Als wir abends wieder im Hotel sind fällt wieder etwas Regen, später auch mehr.
Heute haben wir wohl alles richtig gemacht.

Neustadt-Glewe
Fahrtstrecke: 70+4km
Gesamt: 915km
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Freitag, 23. Juni

Zum Sonnenaufgang herrscht Betriebsamkeit vor dem Haus. Die vielen Ausländer sind wohl Erntehelfer, die jetzt abgeholt werden.

Der Morgen startet grau und windig, immerhin ist es trocken. Das Frühstück ist besser als erwartet.
Über Nebenstraßen erreichen wir Ludwigslust. Hinterm Bahnhof, durch den wir durchfahren müssen verlieren wir die Wegemarkierung. Eine Karte mit der Route haben wir nicht, also der Nase nach. Diese führt und um mehrere Ecken in den Schlosspark. Hier ist auch die Wegemarkierung wieder. Das Schloss ist so grau wie der Himmel. Der starke Wind lässt keine ruhige Pause zu.


Ludwigslust: Schloss


An der Stadtkirche vorbei verlassen wir die Stadt nach Süden, doch bald drehen wir uns wieder nach Westen und haben den starken Wind wieder direkt von vorne.
In Glaisin finden wir ein windgeschütztes Wartehäuschen an einer Bushaltestelle mit einer Bank zu sitzen.

Renate hebt ihr Fahrrad am Sattel an, um es zu abzustellen. Etwas metallisches fällt klimpernd zu Boden. Einer der beiden Bügel, die den Sattel halten ist gebrochen. Ist das ein Wunder bei den Zuständen der Wege? Was nun, so kann Renate nicht weiterfahren. Die beiden Bügel, mit denen der Sattel befestigt ist, sind zwischen zwei Metallführungen mit einer Schraube fixiert. Ich löse die Schraube, schiebe den Sattel ein Stück nach vorne und setze das heruntergefallene Stück wieder so ein, dass die Bruchstelle mittig in der Metallführung liegt. Nun wieder kräftig festziehen. So kann es vorerst weitergehen.

Und immer Gegenwind! Bei Malliß verlieren wir die Route. Wir werden jetzt aber nicht mehr umdrehen. Die Bundesstraße führt direkt nach Dömitz. Doch nach ein paar Kilometern ist wieder Schluss mit dem Radweg an der Straße. Ab hier ist Baustelle. Die Umleitung leitet uns über den Hochwasserdeich der Elbe. Als Belag gibt es hier das DDR Modell: Betonplatten mit Lochreihen. Um hier einigermaßen glatt fahren zu können müssen wir präzise geradeaus fahren. Bei dem Wind fast unmöglich!
Es geht nun wieder an der Müritz- Elde- Wasserstraße entlang bis Dömitz. Wir finden eine einigermaßen windgeschützte Bank für eine Pause. Aus einer Eisdiele von der anderen Straßenseite hole ich Eisbecher.
Nach der Pause geht es auf dem Elbdeich an Dömitz vorbei weiter. Ungebremster, direkter Gegenwind!
Hier sind wieder andere Radwanderer zu sehen - wir sind auf den Elberadweg. Die kommen uns aber fast alle entgegen und haben es deutlich einfacher. Inzwischen wird es heller und auch die Sonne zeigt sich immer häufiger.
Wir fahren noch bis zu der kleiner Ortschaft Herrenhof. Hier gibt es eine kleine Fähre nach Hitzacker in Niedersachsen, mit der wir übersetzen.
Bei der Einfahrt in die Stadt spricht uns ein älterer Herr mit Fahrrad an, ob wir eine Unterkunft suchen. Das Angebot klingt akzeptabel und lange suchen wollen wir auch nicht mehr, so fahren wir hinterher. Noch einen kleinen Berg hoch und wir sind da. Ein geräumiges Gartenhaus mit Wohn- und Küchenbereich sowie Bad im Erdgeschoss und den Schlafbereich mit Dachschrägen darüber. Das nehmen wir. Renate ist froh angekommen zu sein - kein Gegenwind mehr.
Nach den Duschen gehen wir erst einmal zum nahegelegenen Fahrradgeschäft. Wir haben diverse Schäden zu beheben. So kaufen wir einen neuen Sattel und Kilometerzähler für Renate.  Bei dem Zähler war vorgestern das Kabel direkt an der Halterung am Lenker gerissen. Der Sattel wird sofort montiert. Für mich gibt es einen neuen Fuß für den Fahrradständer - den alten hatte ich schon vor Tagen verloren.
Der Rest des Tages ist mit Einkaufen, Abendessen, Stadtrundgang und Feierabend vor der Glotze schnell beschrieben. Zwischendurch habe ich dann noch den neuen Zähler an Renates Fahrrad montiert.


Hitzacker: Deichstraße


Am späten Abend fällt dann noch die Entscheidung über den weitern Tourverlauf: wir wollen von hier nach Hause fahren.

Hitzacker
Fahrtstrecke: 68km
Gesamt: 983km
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Samstag, 24. Juni

Es hat wohl die ganze Nacht über immer wieder leicht geregnet. Auch heute morgen nieselt es mal mehr, mal weniger.
Das Frühstück wird vor das Gartenhaus gestellt. Wir essen aber drinnen, da der Wind den Regen auch unter das Dach weht. Es gibt reichlich, so haben wir noch einiges für unterwegs.
Als wir fertig sind regnet es wieder stärker, wir warten noch ein viertel Stündchen. Es soll ja im Tagesverlauf besser werden.
Also auf denn, Richtung Heimat - gegen den Wind.
Wir verlassen die Stadt nach Westen. Es nieselt weiter, aber der Wind trocknet uns auch genau so schnell wieder.
Wir wollen Richtung Uelzen, sind jedoch fälschlicherweise in Richtung Lüneburg unterwegs. Erst der Bilck auf die elektronisch Karte zeigt den Fehler. Also fahren wir noch weiter bis zur nächsten Ortschaft und nehmen dann eine Querverbindung in Richtung Bad Bevensen. Jetzt geht es zehn Kilometer lang durch Wald, genau nach Westen. Vom Gegenwind merken wir hier nichts.
Am Ende des Waldstückes, in Himbergen, ist es mal von oben trocken und wir finden sogar eine einigermaßen trockene Bank für eine Pause. Nur der Wind bläst immer noch unangenehm.
Nach der Pause verlassen wir die Straße nach Bad Bevensen und nutzen eine Querverbindung nach Südwesten, wo Uelzen liegt. Wir fahren parallel zu einem völlig zugewachsenem Bahndamm - hier ist schon lange nichts mehr gefahren.
Auf Grund des Windes wollen wir hier heute Schluss machen. Wir fahren in die Stadt und finden das Hotel "Zum Alten Bürgerlichen Brauhaus" in dem wir vor fünf Jahren, bei der Rückkehr vom Nordkapp schon einmal übernachtet hatten. Es gibt noch ein freies Zimmer. Dieses erreichen wir über verwinkelte Treppen, direkt unterm Dach. Ein schönes, großes Zimmer mit Blick auf die Straße. Das Bad liegt allerdings eine halbe Treppe tiefer.
Der Regen hat fast vollständig aufgehört und die Sonne zeigt sich ab und zu.


Uelzen: Lüneburger Straße


Beim Stadtrundgang laufen wir kreuz und quer und sitzen später eine Zeit lang in den Ilmenauwiesen. Hier ist es noch ganz schön nass von den Unwettern der letzten Tage. Zum Hundertwasser- Bahnhof gehen wir diesmal aber nicht, den haben wir häufig genug gesehen.
Abends können wir zum Essen draußen sitzen und die Sonne scheint dabei. Doch schon bald danach zieht es sich wieder zu und es fängt an zu regnen.

Uelzen
Fahrtstrecke: 47km
Gesamt: 1029km
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Sonntag, 25. Juni

Es regnet, das hat es wahrscheinlich die ganze Nacht über immer wieder gemacht.
Zum Frühstück ist es trocken und die Sonne zeigt sich sogar mal kurz.
Es ist trocken als wir losfahren, doch von Südwesten droht schon wieder eine dunkele Wolke. Bis zur nächsten Ortschaft reicht es nicht und die Bäume bieten auch keinen Schutz, die sind noch vom Regen der Nacht nass. Es regnet heftig und wir sind schnell nass. Dann können wir auch weiterfahren!
Die Bundesstraße ist schnurgerade und führt durch ein Waldgebiet. Selbst wenn es zu regnen aufhören würde, würden wir das hier  gar nicht mitbekommen.
Vor Eschede verlassen wir den Wald. Es regnet aber immer noch, wenn auch nicht mehr so kräftig. Wir finden ein Wartehäuschen für uns und die Fahrräder - Pause.
Wir sind nass und uns ist kalt. Hände und Beine werden warm gerubbelt, die Socken ausgewrungen.
Der Regen lässt nach und hört sogar auf. Wir fahren weiter, ohne Halt durch Eschede, immer auf dem Radweg neben der schnurgeraden Straße nach Celle. Inzwischen regnet es auch wieder. Der Wind ist nicht mehr so kräftig wie in den letzten Tagen. Im Wald waren wir sowieso windgeschützt.
Wir kommen nach Celle und der Regen hört auf. Die Sonne zeigt sich, für ein paar Sekunden.
Als wir uns an der Stadtkirche setzen wollen, werden wir von einer freundlichen Dame angesprochen. Frau Stricker ist Mitglied in ADFC und führt ein wenig außerhalb eine Pension und bietet uns ihre Blockhütte zur Übernachtung an. Sehen wir so erschöpft aus? Renate wahrscheinlich schon. Da wir noch unschlüssig sind gibt sie uns ihre Adresse und Telefonnummer.


Celle: an der Stadtkirche


Die Sonne kommt ab und zu mal raus und spendet etwas Wärme zum Trocknen. In der Stadt ist verkaufsoffenen und viele Menschen bummeln hier. Wir finden einen Stand mit holländischen Fritten - hmm lecker! Es beginnt wieder zu regnen und die Leute flüchten in die Geschäfte. Wir hatten das Dunkle kommen sehen und haben rechtzeitig Schutz gesucht. Anschließend gibt es noch einen heißen Becher Kaffee und Kakao, so geht es uns schon besser.
Das Wetter wird heute nicht mehr besser und ich rufe Frau Stricker an und sage zu, dass wir kommen. Es ist gerade mal wieder eine Regenpause und wir fahren die drei Kilometer in einen südlichen Stadtteil Celles.
Die Blockhütte übertrifft die Erwartungen. Hier wollen wir nicht mehr weg, jedenfalls nicht heute.
Es regnet den ganzen Nachmittag und Abend noch. Morgen soll es besser werden, verspricht der Wetterbericht - warten wir mal ab.


Celle
Fahrtstrecke: 60km
Gesamt: 1089km
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Montag, 26. Juni

Am frühen Morgen hat es noch kräftig geregnet doch schon zum Frühstück zeigt sich ab und zu die Sonne.
Wir verlassen Celle über die alte Bundesstraße. Kurz nachdem sie sich mit der Umgehungsstraße wieder vereinigt hat, biegen wir nach Ehlershausen ab. Unser weiterer Weg führt nach Westen über Engensen, Burgwedel nach Langenhagen.

Die Sonne scheint immer öfter, doch es sind auch dickere Wolken unterwegs. Parallel zu unserer Straße sind Flugzeuge im Landeanflug.

Vor der Stadt machen wir mal eine längere Pause. Als wir dann nach Langenhagen hinein fahren kommt direkt von hinten ein Flieger herunter - zum greifen nah.

Die Durchquerung  der Stadt ist von viel Autoverkehr geprägt, es gibt jedoch Radwege. Am westlichen Stadtrand nähert sich eine besonders dunkele Wolke und es fängt an zu regnen. Ein paar Bäume bieten Schutz vor dem kurzen Schauer.
In Garbsen gibt es bei einer Pause ein einfaches Eis aus einem Supermarkt. Dann hat auch das bebaute Gebiet endlich mal ein Ende. Es gibt wieder Felder und Wälder. So kommen wir nach Poggenhagen. Wir haben es nicht mehr weit bis Steinhude und wir legen nochmal eine längere Pause ein.


Steinhude: Windmühle "Paula"

Das letzte Stück legen wir über einen alten Bahndamm zurück. In Steinhude finden wir ein Schild "Zimmer frei" an einer Pension. Es stellt sich jedoch heraus, dass nur noch eine Ferienwohnung frei ist. Das ist uns für eine Nacht zu teuer. Wir können jedoch ein wenig verhandeln, bis uns der Preis zusagt. Gesehen haben wir die Wohnung aber nicht. Sie liegt auch gut 200m entfernt und ist noch nicht fertig. Es ist halt noch früher Nachmittag.
Wir fahren an die Strandpromenade und sehen beim Warten den Treiben dort zu . Anschließend fahren wir noch zur Badeinsel.
Dann ist es spät genug und wir fahren zur angegeben Adresse. Die Wohnung ist gerade fertig und wir ziehen ein. Sie hat einen eigenen Eingang. Die Tür soll bei der Wärme etwas klemmen. Als Renate die Tür zuziehen will, hat sie die Klinke in der Hand. Der Vermieter macht einen Versuch der Reaperatur, doch der gelingt nicht. Wir schließen die Tür ab, zum Glück gibt es noch einen zweiten Eingang durch das Haus. Dann nehmen für also den.
Am späten Nachmittag machen wir dann noch einen ausgiebigen Ortsrundgang.


Steinhude: Ausflugsschiffe


Steinhude
Fahrtstrecke: 68km
Gesamt: 1158km
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Dienstag 27. Juni


Heute soll es nochmal einen schönen Tag geben. Die nächsten Tage soll es dann wieder viel regnen. Wir haben alles gemacht, was wir wollten und der weitere Weg nach Hause ist eine wenig interessante Strecke.

Wir haben auch keine Lust uns nochmal nass regnen zu lassen. So soll dann heute unser letzter Fahrtag sein. Wir werden bis nach Nordrhein- Westfalen kommen. Da bietet sich dann ein NRW- Ticket und eine Bahnverbindung mit nur einmal umsteigen für die Fahrt nach Hause an.

Zum Frühstück fahren wir mit den gepackten Fahrräder, da die Ferienwohnung ca. 300m von der Pension entfernt liegt. So können wir danach gleich starten und müssen nicht erst wieder zurück.

Wir verlassen Steinhude nach südwesten zuerst über den alten Bahndamm der Steinhuder- Meer- Bahn. Vor uns türmt sich die Abraumhalde eines Kalibergwerkes auf. Doch die lassen wir dann links liegen.

Über Hagenburg, wo wir den Bahndamm verlassen, fahren wir in Richtung Sachsenhagen. An dem Ort vorbei erreichen wir den Mittellandkanal. Unter der Brücke, auf der wir stehen, fährt ein Frachtschiff in Richtung Minden.


Radweg am Mittellandkanal

Jetzt nutzen wir den Uferweg des Kanals – schnurgerade fast nach Westen. Wir haben leichten Rückenwind. Doch bei dem unebenen Bodenbelag hilft der nicht viel. Wir machen mehrmals Pause und warten immer ab, bis uns das Frachschiff wieder eingeholt hat.

An manchen Stellen ist der Randweg sogar recht schmal. Wir müssen uns genau in der ausgefahrenen Spur halten.

Als wir ein Industriegebiet erreichen müssen wir wieder auf Straßen ausweichen. Wir wollen jedoch das Wasserstraßenkreuz am Kanal entlang erreichen. Nördlich von Dankersen, einem Ortsteil von Minden, finden wir wieder einen Zugang.


Wasserstraßenkreuz bei Minden

So geht es die letzten Kilometer bis zum

Wasserstraßenkreuz. Auf der Brücke machen wir Rast.

Wir sind nun zum dritten mal mit den Fahrrädern hier und jedesmal sind wir aus einer anderen Richtung gekommen.






Vom Mindener Bahnhof startet der Regionalexpress in Richtung Dortmund. Wir werden also von hier aus nach Hause fahren.


Minden: Altes Rathaus am Markt


Minden: Fachwerkhaus Windloch

Doch zuvor fahren wir noch in die Innenstadt, um uns dort mal umzusehen. Die letzten beiden Male sind wir immer vorbeigefahren. In der Fußgängerzone setzen wir uns vor eine Eisdiele. Es ist warm und so genießen wir die Eisbecher.














Nach dem Stadtrundgang rollen wir auf die andere Weserseite, wo sich der Bahnhof befindet. Ein Zug nach Hause steht gerade abfahrbereit, doch als wir die Fahrklarten haben fährt er ab.

Wir haben es nicht eilig und wollen auch mit unseren bepacken Fahrrädern nicht direkt in den Berufsverkehr geraten. So warten wir eine Stunde, bis der nächste Zug kommt.

Als der Zug bereitgestellt wird, fehlt der Steuerwagen mit dem Fahrradabteil. Dafür gibt es vorne und hinten eine Lok. Wir sind aber nicht alleine mit dem Problem. Also müssen wir einen normalen Einstieg nehmen. Hier können wir aber auch nicht einach mit den Rädern hineinrollen, wie beim Steuerwagen, sondern müssen das Gepäck abmachen und alles die Einstiegstreppen hinaufwuchten. Neben der Tür können wir Fahrräder und Gepäck abstellen ohne alles zu blockieren.

So erreichen wir Dortmund. Hier wollen viele einsteigen und so wird uns geholfen, dass wir auch schnell rauskommen. Wir befestigen das Gepäck wieder auf den Fahrrädern und wollen den Bahnsteig verlassen, um unseren Zug nach Schalksmühle zu erreichen.

Doch jetzt stellen wir fest, dass es hier keinen Aufzug gibt – toll!

Die Lösung ist aber schnell gefunden: am gegenüberliegenden Gleis des Bahnsteigs steht noch der Zug nach Aachen, über Hagen, der in ein paar Minuten fährt. Der hat auch einen Steuerwagen, in den wir mit den Räder hineinrollen können.

So verlagern wir das Problem mit dem Aufzug nach Hagen. Dort gibt es wenigstens welche. So ist das Umsteigen in Hagen kein Problem und wir warten halt dort auf unsern Triebwagen nach Hause. Der Berufsverkehr ist schon abgeebbt, sodass wir genug Platz für die beladenen Räder haben. Nun nur noch den Berg rauf. Ich fahre und Renate schiebt.  


Minden / Schalksmühle
Fahrtstrecke: 51km
Gesamt: 1209km
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Zum Schluss noch eine Karte zum Überblick über unsere Tour:

Jedes Fähnchen kennzeichnet einen Ort mit Übernachtung.